Kunstwerkt mit Ameisen in einem Labyrinth
ERIC FEFERBERG – AFP
ERIC FEFERBERG – AFP
Zoologie

20 Billiarden Ameisen besiedeln die Erde

Ameisen sind nicht nur sehr stark und spielen eine wichtige Rolle für Ökosysteme, sie sind auch enorm zahlreich. Laut neuen Schätzungen leben weltweit rund 20 Billiarden von ihnen auf Bäumen und Böden.

Auf einen Menschen kämen damit rein rechnerisch in etwa 2,5 Millionen der Tierchen. Zusammengerechnet wiege die Gesamtheit der sechsbeinigen Insekten damit mehr als alle Wildvögel und wildlebenden Säugetiere der Erde zusammen, schreibt ein Team um Patrick Schultheiss von der Universität Würzburg soeben in der Fachzeitschrift „PNAS“. Da den Forscherinnen und Forschern für gewisse Regionen und Lebensräume keine Zahlen vorliegen, gehen sie davon aus, dass die Zahl der Ameisen möglicherweise noch größer ist.

Ihre Berechnungen basieren auf der Auswertung von mehr als 450 Studien. Diese umfassen Zählungen aus rund 1.300 unterschiedlichen Standorten von allen Kontinenten der Welt und decken die wichtigsten Lebensräume ab, in denen an der Oberfläche lebende Ameisen vorkommen.

15.000 Arten und Unterarten

Wie die Fachleute in ihrer Studie erläutern, gingen ältere Berechnungen bisher von einer deutlich niedrigeren Ameisenpopulation aus. Zwei US-amerikanische Biologen etwa schätzten die Zahl der auf der Erde lebenden Ameisen im Jahr 1994 auf zwischen einer und zehn Billiarden. Das liege daran, dass die zwei Forscher die Ameisendichte ausschließlich in Gebieten Südenglands gemessen und dann auf die gesamte Welt hochgerechnet hätten.

Den neuen Studienergebnissen zufolge sind fast zwei Drittel (61 Prozent) der oberirdisch lebenden Ameisen in tropischen Feuchtwäldern und tropischen Savannen zu finden. Insgesamt gebe es mehr als 15.000 verschiedene Arten und Unterarten – wahrscheinlich sogar etliche mehr, die bisher nicht entdeckt worden seien.