Nahrungssuche

Tiere „denken“ zukunftsorientiert

Viele Tiere „denken“ und handeln zukunftsorientiert: Sie beobachten die Menschen und nutzen deren Verhalten zu ihrem Vorteil, wie eine Expertin weiß. So orientieren sich einige Vögel etwa bei der Nahrungssuche an Öffnungszeiten von Skihütten und Pausenzeiten in Schulen.

Tiere beobachten uns Menschen wohl mehr als umgekehrt, sagt die Stadtökologin Petra Sumasgutner: Kolkraben fliegen etwa Skihütten gezielt nach Liftschluss an, um Speisereste zu futtern, und haben die Öffnungszeiten von Altstoffsammelzentren und Kompostieranlagen im Kopf.

Die Wildnis wird freilich als Verlierer in der zunehmend von Menschen geprägten Welt angesehen, so Sumasgutner, die am Department für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien arbeitet, gegenüber der APA: „Manche Tiere profitieren aber von der Nähe zum Menschen.“

„Zukunftsfähiges Denken und Handeln“ ist auch das Motto des heurigen Biologicums Almtal, das von 29. September bis 1. Oktober in Grünau im Almtal stattfindet.

Möwen kennen Pausenzeiten an Schulen

Sie nutzen etwa menschliche Infrastruktur zum Brüten, wie zum Beispiel Turmfalken, die in Wiener Gebäudenischen nisten. Ihre Verwandten, die Wanderfalken, freuen sich wiederum über die vielen Ringeltauben, die weltweit zunehmend in die Städte ziehen, und ein hohes „Beuteangebot“ für sie darstellen.

„Die Stare in Kapstadt in Südafrika haben zudem gelernt, den Studierenden am Universitätscampus die Jause streitig zu machen“, berichtet Sumasgutner, die auch an der dortigen Uni tätig ist. Die Möwen in Bristol in Großbritannien wiederum wüssten genau über die Pausenzeiten an den Schulhöfen bescheid. Dies würde aus den Bewegungsmustern ersichtlich, die Stadtökologen über Satellitendaten (GPS) in Erfahrung gebracht haben.