Buckelwal beim Abtauchen
Elliott Hazen
Elliott Hazen
Umwelt

Wale nehmen große Mengen Mikroplastik auf

Blauwale, die größten Tiere der Erde, nehmen mit der Nahrung täglich rund zehn Millionen Mikroplastikteile auf. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie „fressen“ die Meeressäuger damit bis zu 43,6 Kilogramm Mikroplastik pro Tag.

Zu dieser Schätzung sind US-Fachleute gekommen, die Mikroplastikdaten und das Fressverhalten von Blau-, Buckel- und anderen Bartenwalen vor der Küste Kaliforniens untersucht haben. Diese Wale filtern ihre Nahrung aus dem Wasser. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift „Nature Communications“.

In der Beute

Als Mikroplastik werden Kunststoffteilchen bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Die Konzentration der winzigen Plastikpartikel, die etwa von Autoreifen, synthetischer Kleidung und Verpackungsmaterial stammen können, ist in einer Wassertiefe von 50 bis 250 Metern besonders hoch – ausgerechnet in dieser Tiefe gingen die Bartenwale hauptsächlich auf Futtersuche. Den US-Fachleuten zufolge nahmen die Ozeanriesen fast alle Plastikteilchen indirekt über ihre belastete Beute wie Krill oder kleine Fischen auf.

Die auf Schätzungen und mathematischen Modellen basierende Studie stützte sich auf Beobachtungen von 191 markierten Bartenwalen von 2010 bis 2019 in Gebieten entlang der kalifornischen Küste, darunter Monterey Bay und Channel Islands. Blauwale, die über 30 Meter lang und fast 200 Tonnen schwer werden können, könnten demnach schätzungsweise zehn Millionen Mikroplastikteile am Tag aufnehmen, die kleineren, rund 15 Meter langen Buckelwale bis zu vier Millionen Partikel.