Kühe am Morgen auf einer Almwiese
APA/dpa/Angelika Warmuth
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Landwirtschaft

Hanf als Tierfutter macht Kühe schläfrig

Hanf als Tierfutter macht laut einer Studie Kühe schläfrig, bewegungsunsicher und senkt die Milchleistung. Zudem können in verfüttertem Nutzhanf enthaltene Cannabinoide in die Kuhmilch übergehen.

Dies zeigt eine Studie des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), die soeben in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde. In der Milch waren demnach „gesundheitlich bedeutsame Mengen“ des psychoaktiven Inhaltsstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) und anderer Cannabinoide nachweisbar.

Zehn Milchkühe untersucht

Die sogenannte akute Referenzdosis von 0,001 Milligramm THC pro Kilogramm Körpergewicht könne beim Menschen und insbesondere bei Kindern deutlich überschritten werden. Die Referenzdosis gibt die geschätzte maximale Menge an THC an, die im Tagesverlauf ohne erkennbares Gesundheitsrisiko aufgenommen werden kann.

Die Anfänge der Studie liegen demnach schon mehr als zehn Jahre zurück. Damals hatte es Hinweise in der Europäischen Union gegeben, dass in verfüttertem Nutzhanf enthaltene Cannabinoide in die Kuhmilch übergehen können, belastbare Daten gab es damals nicht. Das BfR untersuchte für seine Studie zehn Milchkühe, die in ihrer Futterration verschieden hohe Anteile an Nutzhanfsilage bekamen.

Deutlich schläfriger

Bei einer vergleichsweise hohen Konzentration von Cannabinoiden änderte sich das Verhalten der Tiere deutlich. Vom zweiten Tag an fraßen die Kühe weniger und gaben zudem weniger Milch. Atmung und Herzschlag verlangsamten sich, die Kühe wurden schläfrig, bewegungsunsicher, es kam zu verstärktem Speicheln, Zungenspiel und einer Rötung im Auge. Kurz nach Beginn der Fütterung waren zudem gesundheitlich bedeutsame Mengen an THC und anderen Cannabinoiden in der Milch nachweisbar.