Ein junges Mädchen wird geimpft
AFP – JOSEPH PREZIOSO
AFP – JOSEPH PREZIOSO
Coronavirus

Impfung nach Infektion schützt vor Reinfektion

In Österreich folgen immer weniger Menschen den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums zur CoV-Impfung – nur etwa die Hälfte der Bevölkerung ist entsprechend geimpft. Dabei zeigt eine neue Studie aus Dänemark, dass Impfungen nach einer Infektion die Wahrscheinlichkeit einer Reinfektion deutlich verringern.

Bis jetzt hat es vorwiegend geheißen: Eine Coronavirus-Impfung schützt vor allem vor einem schweren Krankheitsverlauf. Nun zeigen Daten aus Dänemark, dass sich die Impfung auch auf die Ansteckungswahrscheinlichkeit auswirken dürfte, jedenfalls dann, wenn man mindestens zwei Impfdosen nach einer Coronavirus-Infektion erhält, erklärt Palle Valentiner-Branth, Leiter der Abteilung Epidemiologie und Prävention von Infektionskrankheiten am Statens Serum Institut in Kopenhagen.

60 bis 94 Prozent höherer Schutz

Demnach ist der Schutz um gut sechzig bis vierundneunzig Prozent erhöht – je nachdem, welche CoV-Variante man betrachtet. Das dänische Forscherteam hat für die Untersuchung Registerdaten von insgesamt 200.000 Personen ausgewertet, die positiv getestet worden sind.

Die Analyse zeigt, dass zuvor infizierte und dann geimpfte Menschen während der Alpha-Welle einen um gut 70 Prozent höheren Schutz vor einer Neuinfektion hatten als Infizierte, die nicht geimpft wurden; während der Delta-Welle war der Schutz vor einer weiteren Infektion um 94 Prozent höher und in der Omikron-Zeit um 60 Prozent. Die Impfung steigere die Immunität und den Schutz, weil dadurch das Antikörper-Niveau erhöht wird, so Palle Valentiner-Branth. Der Abstand zwischen Infektion und Impfung muss allerdings mindestens drei Monate betragen.

Aber – es gibt Einschränkungen

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Infektion ist, hängt jedoch von vielen Faktoren ab – auch von der sozialen Situation, vom Arbeitsumfeld, mit wie vielen Menschen man in einer Wohnung lebt oder von Vorerkrankungen. In der Studie kontrolliert wurden die Faktoren Alter, Geschlecht, Herkunftsland und Vorerkrankungen, Spitalsaufenthalt und wie oft jemand getestet wurde. Nicht berücksichtigt wurden Familiengröße oder Enge des Wohnraums.

Und noch eine Einschränkung: Der Schutz der Impfung vor einer Ansteckung mit der Omikron-Variante ist der niedrigste – und er dürfte nur eine gewisse Zeit anhalten, so der Forscher. Dennoch zeige die Untersuchung, dass die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Ansteckung mit Covid-19 durch die Impfung signifikant reduziert werden kann.