Die häufig vorkommenden Mikroben sind hingegen recht inaktiv. Bisher kannte man nur die durchschnittlichen Atmungsaktivitäten der kleinen Meeresbewohner. Die Atmungsaktivität der einzelnen Bakterienarten im Meerwasser könne aber bis zu tausendfach variieren. Sie ist bei den selten vorkommenden Mikroben im Vergleich zu den häufigen Bakterien ungleich höher.
„Das bedeutet, dass für den Kohlenstoffkreislauf in den Meeren die seltenen Bakterien insgesamt wichtiger sind, als jene, die in großer Anzahl im Meerwasser vorkommen“, so das Forschungsteam um Gerhard Herndl vom Department für Funktionelle und Evolutionäre Ökologie der Uni Wien.

Die Forscherinnen und Forscher, deren Studie nun nun im Fachjournal „Nature“ veröffentlicht wurde, verpassten den einzelnen Bakterienzellen zunächst fluoreszierende Sonden, um ihre Atmungsraten zu messen: Je aktiver sie waren, umso mehr leuchteten sie. Das Fluoreszenzsignal wurde gemessen, und die Zellen wurden nach dessen Intensität sortiert.
Anschließend wurden die Zellen einer genetischen Analyse unterzogen, um herauszufinden, um welche Art es sich handelt. Für die Studie wurden Bakteriengemeinschaft aus dem Golf von Maine an der Ostküste Nordamerikas, dem Mittelmeer und dem offenen Atlantischen und Pazifischen Ozean untersucht.