Der Physiker Anton Zeilinger, anl. eines Interviews mit der Austria Presse Agentur (APA), im Rahmen der Nobel Prize Week, am Dienstag, 06. Dezember 2022, im Nobel Prize Museum in Stockholm.
APA/EVA MANHART
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Nobelpreis

Nach dem Preis ist vor dem Preis

Der Quantenphysiker Anton Zeilinger hat den Nobelpreis in Stockholm überreicht bekommen. Die Entscheidung, wer den Preis bekommt, folgt einer langen und genau strukturierten Prozedur, die jedes Jahr direkt nach der Auszeichnung aufs Neue beginnt.

„Der Auswahlprozess beginnt bereits im Herbst nach der Bekanntgabe der aktuellen Preisträger, wenn die Bitte um Nominierungen ausgeschickt wird“, erklärt Mats Larsson vom Nobelkomitee für Physik gegenüber dem ORF.

400 Vorschläge bis Ende Jänner

Mehr als 3.000 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auf der ganzen Welt erhalten die Einladung, jemanden für den nächsten Nobelpreis zu nominieren – die Deadline ist der 31. Jänner. Im Schnitt langen etwa 400 Vorschläge beim Nobelpreiskomitee ein. Dann werden Bereiche kategorisiert, in denen Experten und Forscherinnen nominiert werden, die die bisherige Arbeit der potenziellen Preisträger und Preisträgerinnen bewerten. Bis zum Sommer liegt eine engere Auswahl vor, welche Themenbereiche sozusagen die heißesten Kandidaten sind, so Mats Larsson.

Endgültige Entscheidung am letzten Tag

Der Vorschlag an die Akademie erfolgt bis August. Anschließend wird er in der Physikgruppe diskutiert – maximal drei Personen kommen in die engere Auswahl. Bis Oktober ist alles vorbereitet – die endgültige Entscheidung fällt aber erst am Tag, an dem die Nobelpreise bekannt gegeben werden.

„Anschließend begeben wir uns wir in den Raum und rufen die Preisträger an – erst dann gehen wir in die Pressekonferenz“, sagt Mats Larsson. Die morgige Preisverleihung an Anton Zeilinger ist somit der Endpunkt eines langen Prozesses, der bereits jetzt schon wieder fürs nächste Jahr angelaufen ist.