Der Vogelroboter beim Landen
Raphael Zufferey
Raphael Zufferey
Robotik

Vogelroboter, der auf Ast landen kann

Schweizer Forscher haben einen Roboter entwickelt, der wie ein Vogel fliegen und auf einem Ast landen kann. Künftig soll der Vogelroboter Tiere beobachten und Proben in der Natur sammeln.

Bisher waren Roboter, die wie Vögel mit Flügeln schlagen, um zu fliegen, nicht in der Lage, zu landen, hieß es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) vom Montag. Der 700 Gramm schwere Vogelroboter sei der erste seiner Art, dem das gelingt. Er kann eine horizontale Stange selbstständig anfliegen und sich mit seinen mechanischen Klauen daran festhalten, schrieb ein Team um den EPFL-Robotiker Raph Zufferey in einem Artikel, der in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ erschienen ist.

Der Vogelroboter beim Landen
Raphael Zufferey
Greifmechanismus des Vogelroboters

Ideal für Naturbeobachtungen

Da sich der Roboter ohne Propeller leiser und unauffälliger bewegen kann als etwa Drohnen, sei er ideal für Naturbeobachtungen, schrieben die Autoren. Auch für Inspektionen von Rohren und Stromleitungen in Gebieten, in denen Wildtiere leicht gestört würden, sei ein Ornithopter ideal.

So einfach es in der Natur auch aussieht: Das Landen eines Vogels auf einem Ast ist ein komplexes Manöver. Der Ornithopter musste in der Lage sein, deutlich langsamer zu werden, ohne dabei abzustürzen. Die Klaue musste stark genug sein, um die Sitzstange zu greifen und das Gewicht des Roboters zu tragen, ohne so schwer zu sein, dass der Roboter abstürzt.

Der Vogelroboter beim Landen
Raphael Zufferey
Nach erfolgreicher Landung auf dem „Ast“

Weiter musste der Roboter in der Lage sein, seine Umgebung und die Sitzstange im Verhältnis zu seiner eigenen Position, Geschwindigkeit und Flugbahn wahrzunehmen. Dazu statteten die Wissenschaftler den Ornithopter mit einem vollständigen Bordcomputer und einem Navigationssystem aus.

Der Haken: Vorerst konnte der Roboter die Landung nur in Räumen durchführen. Im Freien schaffte es der Ornithopter noch nicht, einen Ast in ausreichender Genauigkeit zu lokalisieren.