Für die umfassende Studie, die soeben im Fachmagazin „PLOS Medicine“ erschienen ist, haben das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und die Universität Köln CoV-Infektionsmeldedaten aus ganz Deutschland zusammengetragen und analysiert.
Der Beitrag der Schulkontakte zu den Infektionen in der Bevölkerung stellte sich dabei als stark schwankend heraus: Zum Höhepunkt der Omikron-Welle mit den Sublinien BA.1 und BA.2 Anfang 2022 seien bei geöffneten Schulen bis zu 20 Prozent der Infektionen in der Bevölkerung durch Kontakte in der Schule begründet gewesen, sagt Berit Lange, Leiterin der Klinischen Epidemiologie am HZI. „Zu anderen Zeitpunkten war dies deutlich weniger.“ Analysiert hatten die Forscher zu diesem Thema Daten von Anfang 2021 bis April 2022.
Wirksame Maßnahmen
Die Ergebnisse legten insgesamt nahe, dass Maßnahmen wie das Maskentragen an Schulen „wirksam sind, um Infektionen im schulischen Umfeld zu reduzieren – aber natürlich lässt sich ein tatsächlicher Wirkzusammenhang in solchen Beobachtungsstudien nicht letztendlich belegen“, betont Lange.
Zudem ergab die Studie, dass das Infektionsrisiko bei Kontaktpersonen im eigenen Haushalt mit dem Aufkommen der Virusvarianten mit höherem Übertragungsrisiko deutlich stärker anstieg als im Schulumfeld. „Vermutlich spielten hier Maßnahmen wie Maskentragen, Verkleinerung von Lerngruppen und Fernunterricht sowie das Testregime an Schulen eine Rolle“, erklärt Torben Heinsohn vom HZI.