Gendermedizin

Diabetikerinnen haben erhöhtes Thromboserisiko

Frauen mit Diabetes sind besonders gefährdet, Venenverschlüsse durch Blutgerinnsel zu erleiden. Am höchsten ist das Risiko laut einer aktuellen Studie in den Wechseljahren. In dieser Zeit sollten die Patientinnen daher sorgfältiger überwacht werden.

Ein Team um Carola Deischinger und Alexandra Kautzky-Willer von der Gender Medicine Unit der Medizinischen Universität Wien und Elma Dervic vom Complexity Science Hub (CSH) in Wien analysierte die Daten zu 45 Millionen Krankenhausaufenthalten von mehr als sieben Millionen Patienten und Patientinnen (darunter 180.034 Diabetiker) in Österreich zwischen 2003 und 2014. Die Medizinerinnen und Mediziner fanden heraus, dass Frauen mit Diabetes mellitus ein 1,5-mal höheres Risiko haben, venöse Thromboembolien zu erleiden, als nicht-zuckerkranke Frauen.

„Am größten ist der Effekt bei Frauen zwischen 50 und 59 Jahren, wo das Risiko 1,65-mal höher ausfällt“, schrieben sie in einer Aussendung zu der nun im Fachjournal „Diabetes Research and Clinical Practice“ veröffentlichten Studie. Bei Männern würde die Zuckerkrankheit ebenfalls das Thromboserisiko erhöhen, allerdings vergleichsweise „nur“ um das 1,3-Fache.