UNO-Bericht: Klimawandel begünstigt Menschenhandel

Klimabedingte Katastrophen begünstigen Ausbeutung und Menschenhandel. In einem heute veröffentlichten Bericht des in Wien ansässigen Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) heißt es, Studien weltweit liefern Hinweise darauf, dass Naturkatastrophen die Hauptursache für den Menschenhandel sind.

Für den Bericht wurden zwischen 2017 und 2020 erhobene Daten aus 141 Ländern sowie 800 Gerichtsverfahren analysiert. Die Auswirkungen der Erderwärmung betreffen überproportional Menschen in ärmeren Regionen, die auf die Nutzung natürlicher Ressourcen angewiesen seien. Sobald Menschen ihrer Lebensgrundlage beraubt und zur Flucht gezwungen seien, würden sie zur leichten Beute von Menschenhändlern, sagte der Hauptautor, Fabrizio Sarrica, bei einer Pressekonferenz.

Regionen werden unbewohnbar

Durch klimabedingte Katastrophen wie Dürren und Überflutungen wurden dem Bericht zufolge allein 2021 rund 24 Millionen Menschen aus ihren Heimatregionen vertrieben. Da ganze Weltregionen Gefahr liefen, „zunehmend unbewohnbar“ zu werden, seien Millionen von Menschen einem „hohen Ausbeutungsrisiko entlang der Migrationsrouten“ ausgesetzt.

So habe etwa der Menschenhandel in Bangladesch und den Philippinen zugenommen, nachdem Millionen Menschen durch verheerende Wirbelstürme und Taifune vertrieben wurden. Der Krieg in der Ukraine sei ebenfalls ein Risikofaktor für die Zunahme des Menschenhandels, da auch dort Millionen Menschen in die Flucht getrieben werden.