Skifahrer auf der Piste, daneben grüne Wiese, aufgenommen am Freitag, 30. Dezember 2022, in Riezlern, Vorarlberg. –
APA/EXPA/ JFK
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Schneemangel führt zu trockenem Sommer

Schneemangel im Winter führt zu zunehmender Trockenheit im darauffolgenden Sommer. Das zeigt eine neue Studie. Auslöser dafür sei die Klimaerwärmung, so das Forschungsteam aus der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden.

„Das Schneedefizit von heute ist die Trockenheit im nächsten Sommer und Herbst“, wurde die Klimawissenschaftlerin Manuela Brunner in einer Aussendung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zitiert.

Im vergangenen Jahr habe der schneearme Winter die Dürren im Sommer verstärkt. Zum Problem im Sommer werde Schneemangel wegen des fehlenden Schmelzwassers. Darunter leiden Pflanzen im Sommer und Herbst, von Gräsern über Sträucher bis hin zu Bäumen. Aber auch die Energiewirtschaft müsse sich auf eine sich ändernde Lage der Pegelstände in ihren Speicherseen einstellen.

„Trend wird anhalten“

Um diesen Zusammenhang aufzuzeigen, untersuchte das Forschungsteam um Brunner, wie sich in den vergangenen 50 Jahren Dürren in der Schweiz entwickelt haben. „Im Zeitraum 1994 bis 2017 stieg die Zahl der Dürreereignisse, die durch Schneeschmelzdefizite ausgelöst wurden, um 15 Prozent im Vergleich zur Phase von 1970 bis 1993“, so Brunner. Die Studie wurde kürzlich im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ veröffentlicht.

Grund dafür sei die Klimaerwärmung, so die Studienautorinnen und -autoren. Durch die steigenden Temperaturen steige auch die Schneefallgrenze. Insgesamt falle deswegen weniger Schnee. Außerdem verstärke der Klimawandel die Dürreproblematik um einen weiteren Aspekt. Da es immer wärmer werde, verdunste mehr Wasser, die Böden und Flussbette trockneten schneller aus. Ein Wandel ist laut der Klimawissenschaftlerin nicht in Sicht: „Der Trend wird auch in Zukunft anhalten.“