Bestattungen

Wikinger hatten enges Verhältnis zu Hunden und Pferden

Die Wikinger galten als wenig zimperlich bei ihren mittelalterlichen Raubzügen. Ihr Verhältnis zu Tieren könnte aber enger gewesen sein als bekannt. Laut einer neuen Studie brachten die skandinavischen Eroberer auf ihren Schiffen Hunde und Pferde nach Großbritannien und ließen sie bei Feuerbestattungen gemeinsam mit menschlichen Überresten verbrennen.

Die Forscherinnen und Forscher der Universitäten Durham, Brüssel und York analysierten für die nun in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ erschienene Studie Knochen von Pferden und Hunden, die an einer Bestattungsstelle in der Grafschaft Derbyshire gefunden wurden. Das Strontium lagert sich über die Nahrungsaufnahme in Knochen ab und kann Aufschluss auf die Herkunft längst verstorbener Menschen und Tiere geben. Die Tiere stammten demnach aus dem in der Geologie als Baltischen Schild bezeichneten Teil Skandinaviens.

Wikingergrab in Derbyshire (GB)
Julian Richards, University of York.
Wikingergrab in Derbyshire (GB)

Bisher ging man davon aus, dass die Wikinger Tiere bei ihrer Ankunft in England von der lokalen Bevölkerung entwendeten. Dass aber auch Pferde, Hunde und womöglich andere Tiere an Bord der Wikinger-Langschiffe reisten, sehen die Forscher als Hinweis auf eine enge Beziehung zwischen Haltern und Tieren.

„Es zeigt, wie sehr Wikinger-Anführer ihre persönlichen Pferde und Hunde schätzten, dass sie sie von Skandinavien mitbrachten und dass die Tiere geopfert wurden, um mit ihren Haltern bestattet zu werden“, wird Ko-Autor Julian Richards von der Universität York von der britischen Nachrichtenagentur PA zitiert. Studienleiterin Tessi Löffelmann von der Universität Durham sagte der BBC, sie empfinde die Ergebnisse als „wirklich rührend und sie legen nahe, dass bisher unterschätzt wurde, wie wichtig Tiere für Wikinger waren“.