HPV

Wie sich Gebärmutterhalszellen vor Krebs schützen

Gebärmutterhalszellen reagieren mit Selbsttötung, wenn sie von Humanen Papillomaviren (HPV) befallen sind. Das verhindert eine Vermehrung der Viren und eine chronische Infektion. Bei Stammzellen, die durch langwierige Entzündungen oder Rauchen geschädigt bzw. gealtert sind, funktioniert dieser Selbstschutz laut einer neuen Studie nicht mehr und sie mutieren zu Krebszellen.

Ein Team um Martin Widschwendter vom Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung der Universität Innsbruck untersuchte bei Gewebeproben aus Gebärmutterhals-Screenings, was bei einer HPV-Infektion mit den Zellen der Frauen passiert und unter welchen Umständen sie zu Krebszellen entarten. Entscheidend dafür sind „epigenetische“ Markierungen am Erbgut, die bestimmen, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Ausmaß die verschiedensten Gene zum Einsatz kommen, so die Forscher und Forscherinnen.

Dieses „Epigenom“ ist bei gesunden Frauen so eingerichtet, dass die Anwesenheit von HPV in den Gebärmutterhalszellen programmierten Zelltod (Apoptose) auslöst, schreiben sie in einer Aussendung zu der im Fachjournal „International Journal of Cancer“ erschienenen Studie.

: „Da das Virus nur innerhalb von menschlichen Zellen überleben kann, wird es durch das Absterben infizierter Zellen beseitigt.“

Veränderte Stammzellen

Bei Frauen, deren Stammzellen im Gebärmutterhals sich bereits häufig geteilt haben, ist jedoch die Fähigkeit zur Selbsttötung offensichtlich durch Veränderung des Epigenoms verloren gegangen, berichten die Forscher: „HPV kann solche Zellen weiter schädigen und Veränderungen auslösen, welche über Monate und Jahre hinweg zur Gebärmutterhalskrebsentstehung führen.“

Auch gesundheitsschädliche Angewohnheiten wie das Rauchen und chronische Entzündungen verändern die Stammzellen zum Schlechten, erklären sie: „Unsere Ergebnisse bekräftigen, dass eine HPV-Impfung das Gebärmutterhalskrebs-Risiko verringert.“ Sie schützt nämlich vor einer chronischen Infektion mit dem Virus, die über 90 Prozent der Krebsfälle auslöst. Auch Nichtrauchen beuge Gebärmutterhalskrebs vor.