DNA-Analyse

Wurm im Agavenschnaps identifiziert

Seit dem 17. Jahrhundert wird in Mexiko der Agavenschnaps Mezcal hergestellt. In den 1940er Jahren begannen Hersteller mit der Beigabe einer speziellen Zutat: Würmer, die streng genommen Larven sind. Unklar war bisher, zu welcher Tierart die Larven genau gehören. Diese Frage konnte nun mit Hilfe von DNA-Analysen geklärt werden.

Ein internationales Forschungsteam stellte fest, dass überwiegend Larven der Motte Comadia redtenbacheri für den Agavenschnaps verwendet werden. Und das gefährde den Bestand der Tiere, so die Forscherinnen und Forscher. Denn Mezcal werde in immer größeren Mengen produziert.

Insgesamt wurden Larven aus 21 verschiedenen Mezcals untersucht. „Unsere Feststellung, dass alle Larven einer einzigen Mottenart angehören, bekräftigt die Bedeutung von C. redtenbacheri für die Mezcalindustrie“, wie das Team um Akito Kawahara von der Florida University in Gainesville im Fachmagazin „PeerJ Life & Environment“ schreiben.

Wurm Mezcal
Akito Y. Kawahara. CC BY 4.0.
Der Wurm in einer Flasche Mezcal

Larven sorgen für Geschmack und Farbe

Die Larven dieser Art gehörten zu den beliebtesten essbaren Insekten in Mexiko. Dem Mezcal sollen sie den charakteristischen Geschmack und die Farbe verleihen, heißt es in dem Fachartikel. „Die Larven von C. redtenbacheri entwickeln sich in Agaven und nicht in Baumstämmen, Wurzeln, Kronen, Stämmen oder Ästen“, schreibt das Forschungsteam. Die Tiere legten ihre Eier in Agavenpflanzen ab.

Da sich die Motten in großer Zahl in der Pflanze ansammelten, sterbe die Agave. Larvensammler, sogenannte Gusaneros, identifizierten befallene Agavenpflanzen und zögen die Larven mit einem Metallhaken oder einem Agavenstachel heraus. Durch das intensive Sammeln schrumpfe die Zahl natürlich vorkommender Larven drastisch, so das Forschungsteam. Deshalb werde an Methoden gearbeitet, um die Larven gezielt zu züchten.