Frau von hinten, stützt mit Händen ihren Rücken
APA/dpa-Zentralbild/Arno Burgi
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Gesundheit

Mehr Rückenprobleme durch psychische Belastung

Fast zwei Millionen Menschen in Österreich haben Rückenprobleme: jeder Dritte über 60 Jahre und bereits jeder Fünfte unter 60. Die CoV-Pandemie verschärfte die Situation weiter. Auch bei jungen Menschen wird ein Anstieg von Rückenschmerzen beobachtet. Das hat laut Experten unter anderem mit psychischen Belastungen zu tun.

Verspannter Nacken und Schmerzen in der Lendenwirbelsäule kommen besonders häufig vor – auch bei Jugendlichen. Ausgelöst werden die Probleme meist durch zu wenig Bewegung. Hinzu kommen oft auch psychischer Stress und Erschöpfung – eine Komponente, die man bei Rückenschmerzen nicht unterschätzen darf, sagt Richard Crevenna, Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin an der MedUni Wien.

Verspannungen durch psychische Belastung

Psychische Anspannung schlage sich immer in körperlicher Verspannung nieder. Das spüre man dann vom Nacken bis ins Kreuz. Durch die Pandemie seien viele Stressoren hinzu gekommen, und es folgten weitere Krisen. Diese Belastungen wirken im Körper nach.

Andererseits komme auch der Bewegungsmangel hinzu: Vielen Jugendlichen fehle regelmäßiges Training, das zum Aufbau der Knochen und der Muskelmasse beiträgt. Weitere Defizite ortet der Mediziner bei der Beweglichkeit, der Flexibilität sowie bei der Geschicklichkeit.

In Bewegung bleiben – auch bei Schmerzen

Chronische Rückenprobleme sollte man ärztlich abklären lassen. Die gute Nachricht: In 80 Prozent der Fälle sind Rückenschmerzen nicht gefährlich und können mit einfachen Methoden wie Wärme, wenn nötig Schmerzmitteln und Entspannungstraining bekämpft werden, so der Mediziner. Wichtig sei auch zu wissen, dass man in Bewegung bleiben soll – in den meisten Fällen wirke sich das positiver aus als Ruhe.

Damit es erst gar nicht zu Rückenproblemen kommt, empfiehlt Richard Crevenna Ausdauer und vor allem auch Kraft zu trainieren – am besten gemeinsam mit Freunden, in einem Sport, den man gerne macht. Das könne umgekehrt auch bei der Bewältigung psychischer Anspannung helfen. Auch Entspannungsmethoden wie Yoga oder Autogenes Training haben positive Effekte – auf den Körper und auf die Psyche.