Sprache

Kinderpsychiater kritisieren ÖVP-FPÖ-Abkommen

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (ÖGKJP) kritisiert das Arbeitsübereinkommen von ÖVP und FPÖ in Niederösterreich. Einer der Pläne ist es, die deutsche Sprache in Pausen an Schulen zu forcieren. Das stehe im Widerspruch zur Förderung von Mehrsprachigkeit im Bildungsbereich, einem Ziel der EU, so die ÖGKJP.

Das 36 Seiten starke Übereinkommen von Volkspartei und FPÖ enthält, dass „die Verwendung der deutschen Sprache auch in Pausen und am Schulhof durch Aufnahme in die schulautonom zu beschließenden Hausordnungen“ vorangetrieben werden soll. Die ÖGKJP verwies in einer Aussendung darauf, dass „evidenzbasierte Beispiele für die Wirksamkeit solcher Maßnahmen“ fehlen würden. Die geplanten Schritte würden die Schulautonomie konterkarieren, weiters liege „eine klare Abkehr von Multi- und Plurilingualität im Bildungsbereich“ vor, die in Opposition zu den Zielen der EU gesehen werden könne.

Zu beachten seien insbesondere die Konsequenzen auf Schülerinnen und Schüler mit fremdsprachigem Hintergrund. Es sei „eindeutig davor zu warnen sozialen Ausschluss durch eine politische Maßnahme gezielt zu befördern“. Gesehen wurde in dem Schritt eine „Missachtung der Kinderrechte“: „Es bleibt zu hoffen, dass Lehrerinnen und Lehrer diese Forderung im Sinne der Schulautonomie vollkommen ignorieren.“