Frauengesundheit

Ein Viertel weniger Herzkrankheiten durch Mittelmeer-Kost

Viele Beobachtungen sprechen für einen das Herz schützenden Effekt einer Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Pflanzenöl und Fisch ist. Eine Neuauswertung von 16 Studien mit insgesamt 722.500 Teilnehmerinnen zeigt nun, dass eine mediterrane Kost das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Frauen um rund ein Viertel reduziert.

Die meisten bisherigen Studien, die einen prophylaktischen Effekt der mediterranen Ernährung zeigen, hatten relativ wenige Frauen als Teilnehmerinnen gehabt, was die Aussagekraft einschränkt. Deshalb führten die Forschenden um Sarah Zaman von der Universität Sydney eine Meta-Analyse durch, in der sie aus den vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen die Daten von Frauen herausnahmen und gepoolt analysierten. Die Analyse ist kürzlich in der medizinischen Fachzeitschrift „Heart“ erschienen. Neu ausgewertet wurden insgesamt 16 Studien, die im Zeitraum zwischen 2003 und 2021 publiziert worden waren. Durch die hohe Anzahl der Teilnehmerinnen, insgesamt 722.495, sollten die entsprechenden Aussagen dann statistisch signifikant sein.

Prophylaktischer Effekt

Die Ergebnisse mit einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 12,5 Jahren waren eindeutig. „Frauen mit einer stark mediterranen Ernährung hatten seltener eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, eine geringere Gesamtmortalität und wiesen eine geringere Rate an koronaren Herzkrankheiten auf“, heißt es in der Studie. Die angeführten Zahlen zeigten ein um 24 Prozent reduziertes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Koronare Herzerkrankungen (Herzinfarkt, Angina pectoris etc.) traten bei einer Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Olivenöl und Fisch (wenig rotes Fleisch, Wurst, Süßigkeiten etc.) war, um 25 Prozent seltener auf. Dies schlug auch mit einer signifikant geringeren Gesamtmortalität (alle Ursachen; minus 23 Prozent) durch. Die Häufigkeit von Schlaganfällen war um 13 Prozent geringer. Das war statistisch allerdings nicht signifikant.

„Die Studie belegt den positiven Effekt einer Mittelmeer-Diät für die primäre Prävention und könnte einen wichtigen Schritt für geschlechterspezifische Leitlinien sein“, so das Fazit der Fachleute. Wie wichtig das wäre, beweisen auch die österreichischen Zahlen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache von Frauen in Österreich. Im Jahr 2021 waren 35,7 Prozent aller Todesfälle von Frauen auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen. Bei Männern lag dieser Anteil mit 32,9 Prozent deutlich niedriger.