Mann, Frau, Beziehung, Liebe, Glück, Fröhlich
simona – stock.adobe.com
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Studie

Gute Beziehungen stärken die Gesundheit

Positive Erfahrungen in engen Beziehungen sind mit einer besseren körperlichen Gesundheit verbunden. Das zeigt eine Studie aus Neuseeland, die die Auswirkungen auf Blutdruck, Herzfrequenz und Stressbewältigung untersucht hat.

Das Forschungsteam um den Gesundheitspsychologen Brian Don von der Universität Auckland untersuchte die Auswirkungen positiver und negativer Beziehungserfahrungen auf den Körper. Für ihre Studie analysierten die Forscherinnen und Forscher, wie sich einerseits diese Erfahrungen und andererseits die Gesundheitswerte der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer von Tag zu Tag veränderten.

Für die Studie, die nun im Fachjournal „Social Psychological and Personality Science“ veröffentlicht wurde, maßen über 4.000 Personen über einen Zeitraum von drei Wochen täglich Blutdruck und Herzfrequenz mit ihrem Smartphone oder ihrer Smartwatch. Alle drei Tage berichteten sie außerdem über ihre engste Beziehung zu einem anderen Menschen und schilderten Positives und Negatives, das sie darin erlebt hatten.

Weniger Stress und bessere Stressbewältigung

Das Forschungsteam fand heraus, dass Menschen mit mehr positiven und weniger negativen Erfahrungen in der Beziehung im Durchschnitt über weniger Stress und eine bessere Stressbewältigung berichteten und einen gesünderen Blutdruck hatten. „Sowohl positive als auch negative Beziehungserfahrungen beeinflussen den Blutdruck und die Herzfrequenz. Außerdem können sie zum Alltagsstress beitragen und dazu, wie gut jemand diesen bewältigt“, so Erstautor Don in einer Aussendung. „Dabei kommt es nicht nur darauf an, wie wir uns in unseren Beziehungen insgesamt fühlen, auch die Höhen und Tiefen sind wichtig.“

„Die Qualität unserer Beziehungen kann darüber entscheiden, wer lebt und wer stirbt“, schreiben die Studienautorinnen und -autoren. Auch wenn die Studie keine kausalen Zusammenhänge belegen könne, so zeige sie doch, wie Beziehungen und körperliche Gesundheit oft miteinander verwoben sind, so Don. Um auch eine Kausalität festzustellen, seien weitere Studien nötig. Außerdem sei es sinnvoll, auch andere Körperfunktionen zu untersuchen, wie etwa Reaktionen des Nervensystems auf tägliche positive und negative Beziehungserfahrungen.

Herausforderungen durch äußere Stressfaktoren

Neben der Beziehungsqualität selbst sei es auch wichtig zu erforschen, wie äußere Stressfaktoren Beziehungen und damit die körperliche Gesundheit von Menschen beeinflussen können, heißt es in der Studie. Als Beispiel wird die Coronavirus-Pandemie genannt: Seit der Pandemie seien Beziehungen „mit noch nie da gewesenen Herausforderungen, Turbulenzen und Veränderungen konfrontiert“, so Don.

Die Pandemie könne nicht nur aufgrund des Virus selbst, sondern auch indirekt aufgrund der Auswirkungen auf die Beziehungen der Menschen gesundheitliche Folgen gehabt haben. „Weil die Covid-19-Pandemie zu erheblichen Belastungen, Turbulenzen und Schwankungen in den Beziehungen der Menschen geführt hat, hat sie indirekt auch Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden“, so der Psychologe.