Rauch steigt aus Schornsteinen auf
Reuters/Peter Andrews
Reuters/Peter Andrews

Studie zeigt Rangliste der Klimasünder

Eine aktuelle Studie zeigt, wie einzelne Länder zur Erderwärmung beigetragen haben. Für seine Rangliste der Klimasünder stützt sich das Forschungsteam auf Aufzeichnungen der Emissionen der wichtigsten Treibhausgase – von der vorindustriellen Zeit bis 2021.

Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O) – das sind die Gase, die erheblich zur Klimaerwärmung beitragen. Das Forschungsteam um Matthew Jones vom Tyndall Centre for Climate Change Research an der Universität East Anglia in Großbritannien berechnete die Reaktion der weltweiten mittleren Oberflächentemperatur auf die Emissionen dieser drei Gase, und die nationalen Beiträge zur Erwärmung, die sich aus den Emissionen der einzelnen Gase ergeben.

Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Scientific Data“ veröffentlicht und stellen eine Rangliste jener Länder dar, die am meisten zur globalen Erwärmung beigetragen haben. Die größten Beiträge zur Erwärmung bis 2021 durch Emissionen aller drei Gase seit 1850 gab es demnach durch die USA mit 17,3 Prozent (und 0,28 Grad Celsius), China mit 12,3 Prozent (und 0,2 Grad Celsius), Russland mit 6,1 Prozent (und 0,1 Grad Celsius), Brasilien mit 4,9 Prozent (und 0,08 Grad Celsius), Indien mit 4,8 Prozent (und 0,08 Grad Celsius).

„Wichtiges Instrument“

Von den drei Gasen trug CO2 am meisten zur Erwärmung bei: 2021 betrug die Erwärmung durch globale CO2-Emissionen laut der Studie 1,11 Grad Celsius, durch CH4-Emissionen 0,41 Grad Celsius und durch N2O-Emissionen 0,08 Grad Celsius. Die für die Studie verwendeten Emissionsdaten für CO2 stammen aus dem Global Carbon Budget, die Zahlen für CH4 und N2O wurden vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bereitgestellt.

„Die Staaten haben sich verpflichtet, ihre CO2-, CH4- und N2O-Emissionen zu verringern, um die schädlichsten Auswirkungen des Klimawandels, wie Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen und den Anstieg des Meeresspiegels, zu vermeiden“, so Studienleiter Jones in einer Aussendung. Der neue Datensatz werde sich als „wichtiges Instrument“ erweisen, um die Auswirkungen der Emissionen einzelner Staaten auf die Klimaerwärmung zu verfolgen – ob beispielsweise Veränderungen der seit dem Pariser Abkommen umgesetzten Klimapolitik sichtbar werden.