Der Paläontologe Michael D’Emic von der Adelphi University in New York verwendete dafür Messdaten von fossilen Beinknochen, aus denen er die Entwicklung der Körpermasse von fast 200 Dinosauriern errechnete.
Drei Dutzend Male
Alle untersuchten Dinosaurier gehören der Gruppe der Sauropoden an, die bekannte Gattungen wie Brontosaurus, Brachiosaurus und Diplodocus hervorgebracht hat. Kennzeichnend für Sauropoden sind ein massiger Körper auf dicken Beinen, ein sehr langer Schwanz und ein sehr langer Hals mit einem relativ kleinen Kopf. „Früher wurde bereits angenommen, dass Sauropoden ihre außergewöhnliche Größe in ihrer Evolutionsgeschichte einige Male unabhängig voneinander entwickelt haben, aber durch die neue Analyse wissen wir jetzt, dass diese Zahl viel höher ist“, sagt D’Emic in einer Mitteilung seiner Universität. Konkret waren es „mindestens drei Dutzend Male“, wie der Paläontologe im Journal „Current Biology“ berechnete.

Als Grenze für den Riesenwuchs wählte der Forscher die Körpermasse des größten Säugetiers, das jemals auf dem Land gelebt hat: das Mammut. „Die größten der größten Sauropoden waren ökologisch unterschiedlich, hatten unterschiedlich geformte Zähne und Köpfe und unterschiedlich proportionierte Körper, was darauf hinweist, dass sie die Nische der ‚großen Körper‘ etwas unterschiedlich besetzten“, so D’Emic.
Auch gebe es keine Merkmale, die nur diejenigen Sauropoden charakterisieren, die die Größe von Landsäugetieren übertrafen, schreibt der Studienautor. Das Klima spielt bei der Entwicklung wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle, denn es besteht kein Zusammenhang zwischen der mittleren globalen Temperatur und der Körpermasse von Sauropoden. Daraus ergibt sich die neue Forschungsfrage, weshalb einige Abstammungslinien einen Riesenwuchs entwickelt haben, während es andere nicht taten.