Demenz

Risiko zeigt sich im Gehirnwasser

Alzheimer könnte künftig lange vor dem Auftreten erster Symptome diagnostiziert werden. Wie ein Forschungsteam aus der Schweiz zeigte, sind bestimmte Eiweißfasern im Gehirnwasser ein eindeutiges Kennzeichen für eine Alzheimererkrankung.

Dass bestimmte Eiweiße im Liquor cerebrospinalis, auch Gehirnwasser, zur Diagnose von Alzheimer herangezogen werden können, war zwar bereits bekannt, wie die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) am Dienstag mitteilte. Die derzeitigen Nachweisverfahren für derartige Biomarker mittels biochemischer Tests können jedoch lediglich die Anwesenheit und Menge der verdächtigen Eiweiße ermitteln.

Die neue Studie von EMPA-Forschern im Fachjournal „Communications Biology“ belegt nun, dass diese Eiweiße anders aussehen, je nach dem ob Patientinnen oder Patienten unter Alzheimer-Demenz leiden, nur leichte kognitive Einschränkungen haben, oder noch keine Symptome spüren.

Faserlänge als Indiz

„Während sich bei Menschen in einer frühen Phase der Erkrankung lediglich kurze Eiweißfasern mit rund 100 Nanometern Länge fanden, tauchten in späteren Krankheitsphasen Fasern mit einer vielfach größeren Ausdehnung auf, die mehrere Mikrometer lang werden konnten“, sagte Biophysiker Peter Nirmalraj in der Mitteilung der EMPA.

Bei gesunden Personen waren hingegen keine oder wenige besonders kurze Fasern in den Proben enthalten. Je länger die Fasern also sind, desto schwerer die Krankheit. Nach dieser Pilotstudie mit 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wollen die Forschenden nun weitere Studien mit größeren Patientengruppen durchführen.