Gentech-Fisch schillert wie der Regenbogen

Einen Fisch mit schier unglaublicher Farbenpracht haben US-Forscher mit gentechnischen Methoden geschaffen. Jede einzelne Hautzelle des Tieres leuchtet in einer anderen Farbe: Was Aquarienfreunde begeistern würde, hat einen ernsthaften wissenschaftlichen Hintergrund.

Mit dem Gentech-Zebrafisch soll sich leichter verfolgen lassen, wie Hunderte einzelne Zellen bei einer Verletzung zusammenwirken, um die Haut heilen zu lassen. Der Effekt reiche bis in die kleinste Flossenspitze, berichtet das Team um Chen-Hui Chen und Kenneth Poss von der Duke University.

Einzelne Hautzellen verfolgbar machen

Mit der Färbung habe jede Zelle eine Art Barcode und könne so über Tage und Wochen beobachtet werden, erklären die Wissenschaftler. „Bevor wir Geweberegeneration vollständig verstehen können, müssen wir in der Lage sein zu verfolgen, was jede einzelne Zelle tut“, erklärt Poss.

Mit der Färbung habe jede Zelle eine Art Barcode und könne so über Tage und Wochen beobachtet werden, erklären die Wissenschaftler. „Bevor wir Geweberegeneration vollständig verstehen können, müssen wir in der Lage sein zu verfolgen, was jede einzelne Zelle tut“, erklärt Poss.

Die verwendete Methode - „Skinbow“ genannt - sei ein Wegbereiter dafür, in einem einzigen Schritt Hunderte oder sogar Tausende Zellen in einem regenerierenden Gewebe sichtbar zu machen.

Der bunte Gentech-Fisch im Ganzen

Chen-Hui Chen, Duke University

Der bunt schillernde Fisch

Die Hautzellen der „Skinbow“-Zebrafische bilden nach dem Zufallsprinzip verschiedene Gemische roter, grüner und blauer fluoreszierender Proteine, schreiben die Forscher. Auf diese Weise entstünden mehr als 70 klar unterscheidbare Farbtöne - genug, um eine identische Nuance benachbarter Zellen sehr unwahrscheinlich zu machen. „Die Farben werden nur in der äußersten Hautschicht gebildet und bleiben während der gesamten Lebenszeit der jeweiligen Zelle erhalten.“

Software wertet Zellentwicklung aus

Das Team schuf nicht nur den Fisch, sondern entwickelte auch Software zur Auswertung von Bilderserien. Für jede einzelne Zelle der beobachteten Stelle könne so eine eigene Biografie geschrieben werden, erläutern die Forscher. Bewegungen seien darin erfasst, Größen- und Formveränderungen und andere Reaktionen auf eine Hautverletzung.

Ursprünglich wurde die Technik demnach dafür entwickelt, einzelne Neuronen im Gehirn einzufärben („Brainbow“). Für ausgefeiltere Beobachtungsmöglichkeiten soll das System nun noch weiter ergänzt und mit anderen bildgebenden Techniken kombiniert werden.

science.ORF.at/dpa

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