Ötzi-Kopie geht auf Tour

Eine 1:1-Kopie von Ötzi soll in einer Wanderausstellung zum Thema „Mann aus dem Eis“ ab 2017 durch die USA und Kanada touren. In einem 3-D-Drucker wurde die Mumie Schicht für Schicht aus Harz und unter Luftabschluss in einem Flüssigkeitsbad nachgeformt.

Als Grundlage für die Anfertigung der Kopie, die in einer Kooperation des Südtiroler Archäologiemuseum mit dem Cold Spring Harbor DNA Learning Center (DNALC) in New York entstanden ist, dienten die bereits bestehenden computertomografischen Aufnahmen des Mannes aus dem Eis. Nach dem Aushärten des Rohlings sei die Mumienkopie schließlich noch vom US-amerikanischen Paläo-Künstler Gary Staab und seinem Team in mehreren Monaten Arbeit nachmodelliert und handbemalt worden.

Harzschicht für Ötzikopie

APA/MATERIALISE.BE

Harzschicht für Ötzi-Kopie

Eine Herausforderung habe dabei die freie Rekonstruktion der Hände dargestellt, da diese von der Computertomografie nicht berücksichtigt werden können. Mit Gips seien schließlich die Weichteile und die Hautoberfläche auf den Rohkörper modelliert worden. Zum Schluss sei in Kleinarbeit noch die zerfaserte Hüftverletzung am Körper des Mannes aus dem Eis ergänzt worden.

Drei Ötzis

Von der Mumie seien insgesamt drei Kopien angefertigt worden, zwei für die Niederlassungen des DNALC in New York und eine für das Südtiroler Archäologiemuseum. Die Rekonstruktion des Archäologiemuseums soll künftig mit einer Wanderausstellung auf Tournee gehen, die derzeit im Auftrag des Museums gebaut und ab 2017 in Nordamerika gezeigt werde. Die Premiere der Wanderausstellung ist im Oktober 2017 am North Carolina Museum of Natural Science in Raleigh.

Die beiden weiteren Kopien der Mumie sollen zu didaktischen Zwecken im DNALC ausgestellt werden. Zudem begleitete eine amerikanische Filmproduktionsfirma den Prozess der Mumienrekonstruktion und nahm ihn zum Anlass, die neuesten Forschungsergebnisse zu Ötzi zusammenzufassen. Dabei entstand ein 48-minütiger Dokumentarfilm mit dem Titel „Iceman Reborn“, der in den USA bereits ausgestrahlt wurde und nun auch auf YouTube zu sehen ist.

science.ORF.at/APA

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