Zwergstern mit bewohnbaren Planeten

Fortschritt bei der Suche nach außerirdischem Lebensformen: In einer Entfernung von 39 Lichtjahren haben Astronomen ein Planetensystem entdeckt, das die richtigen Voraussetzungen für die Entstehung von Leben aufweisen könnte.

Die Planeten hätten eine erdähnliche Größe, die dort herrschenden Temperaturen seien gemäßigt, darüber hinaus gebe es flüssiges Wasser, schreiben die Studienautoren im Fachmagazin „Nature“.

Der Nachweis, ob es auf den drei Planeten außerhalb unseres Sonnensystem Organismen gibt oder nicht gibt, wird noch eine ganze Weile dauern. Ko-Autor Julien de Wit vom MIT geht aber davon aus, dass dies „noch in unserer Generation“ gelingen werde. Er bezeichnet die Entdeckung als einen „Hauptgewinn in unserem Bereich“.

Planeten kreisen um Braunen Zwerg

Ihre bisherigen Erkenntnisse über das Planetentrio bewerten die Wissenschaftler als vielversprechend. Die Planeten kreisen um einen Zwergstern, der etwa ein Achtel der Größe unserer Sonne hat und deutlich kühler ist. Die Entfernung der Planeten könnte in genau jener klein bemessenen Zone liegen, die Leben denkbar macht: Sie sind von ihrer Sonne weit genug weg, um nicht alles Wasser verdampfen zu lassen - sind ihr zugleich aber nahe genug, um die richtigen Temperaturen für Wasser in flüssiger Form zu bieten.

Planet und Brauner Zwerg - künstlerische Darstellung

ESO/M. Kornmesser

So könnte die Oberfläche der neu entdeckten Planeten aussehen

Besonders hoffnungsvoll stimmt die Autoren, dass die drei Planeten nahe genug an der Erde seien, um sie mit bereits vorhandener Technik zu untersuchen - etwa in Bezug auf die Frage, ob diese Planeten eine Atmosphäre haben. Nach jetziger Einschätzung der Wissenschaftler seien die drei Planeten „potenziell bewohnbar“, sagt Hauptautor Michael Gillon. Auf der Suche der Wissenschaftler nach außerirdischem Leben eröffne die Entdeckung gänzlich neue „Jagdreviere“.

Weitere Entdeckungen erwartet

Aufgespürt haben die Wissenschaftler die Planeten mit einem vergleichsweise kleinen Teleskop, dem 60-Zentimeter-Infrarot-Gerät „Trappist“ in Chile. Sie beobachteten das Zentralgestirn des Systems über Monate hinweg - und stellten fest, dass sich die Lichtabstrahlung in regelmäßigen Abständen vorübergehend verringerte. Daraus schlossen sie, dass sich Planeten in einer Umlaufbahn um den Stern befinden - und die messbare Lichtabstrahlung jedes Mal dann verringern, wenn sie sich zwischen Stern und Teleskop schoben. Dem Stern gaben sie den Namen „Trappist-1“.

Für die Astronomen war die Entdeckung wie die erfolgreiche Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Ein Planetensystem nach dem anderen hätten sie beobachtet, „bei diesem einen hat es sich ausgezahlt“, sagt de Wit. Hochgerechnet auf die gesamte Galaxis gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es noch etliche solcher potenziell bewohnbaren Welten gibt.

science.ORF.at/AFP

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