Sentinel-Daten nun frei zugänglich

Zu den Erdbeobachtungsdaten der europäischen Sentinel-Satelliten gibt es ab sofort freien Zugang. Ein dafür eingerichtetes Datenzentrum ist am Dienstag in Betrieb gegangen, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik mitteilt.

Derzeit vermessen vier Sentinel-Satelliten rund um die Uhr Erdoberfläche, Meere und Atmosphäre und liefern Daten für Forschung und Anwendungen. Die Satelliten der Europäischen Weltraumagentur ESA sind Teil des EU-Programms „Copernicus“, mit dem Europa in den nächsten Jahrzehnten eine weltweit führende Rolle in der Erdbeobachtung einnehmen will. Bis zum Beginn des nächsten Jahrzehnts soll die Satelliten-Flotte auf zwölf Sonden erweitert werden.

Server-Raum an der ZAMG

ZAMG/Baumgartner.

Um die enormen Datenmengen der Satelliten zu verwalten, werden europaweit Datenzentren aufgebaut. Mit dem sogenannten „Sentinel National Mirror Austria“ ist eines der ersten dieser Zentren in Betrieb gegangen.

Unmengen an Daten

Dort treffen derzeit täglich drei Tera-Byte an Daten ein. Diese stammen vorerst nur vom ersten Satelliten der Reihe (Sentinel 1-A), erklärte Gerhard Wotawa von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

In den kommenden Monaten sollen sukzessive Daten weiterer Satelliten eingespeist werden. „Damit ist die Erdbeobachtung - die noch vor wenigen Jahrzehnten unscharfe und grob aufgelöste Aufnahmen der Erde lieferte - endgültig im Big-Data Zeitalter angekommen“, so Wotawa.

Wissenschafts- und Infrastrukturministerium haben die ZAMG mit der Umsetzung des „Sentinel National Mirror Austria“ beauftragt. Parallel zur Freischaltung des neuen Datenzugangs findet an der Technischen Universität Wien das „EODC-Forum zur Nutzung von Copernicus-Daten“ statt. Entwickler und Anwender aus zehn Ländern erörtern dabei die völlig neuen Möglichkeiten zur Nutzung von Erdbeobachtungsdaten.

science.ORF.at/APA

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