Stadt für Hummeln attraktiver

Hummeln bestäuben Pflanzen in der Stadt häufiger als auf dem Land. Gleichzeitig sind die Insekten in urbanen Gebieten öfter von bestimmten Parasiten befallen, die ihre Lebensdauer verkürzen können, wie Forscher berichten.

Die Studie

„Pollination services enhanced with urbanization..“, Proceedings of the Royal Society B, 22.06.2016.

Die Forscher von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beobachteten vier Pflanzenarten an neun Orten in und um Halle/Saale. Die Pflanzen waren in einem Gewächshaus gezüchtet worden und hatten dabei keinen Kontakt mit Bienen oder anderen Bestäubern. Während der Blütezeit beobachteten die Forscher, welche Insekten die Pflanzen wie oft besuchten. Zudem fingen sie Hummeln ein und untersuchten sie auf Parasiten.

Parasit kein Problem

Das Ergebnis: Innerhalb der Stadt wurden die Pflanzen häufiger von Insekten, besonders Hummeln, bestäubt als auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dass die Hummeln auch mehr Parasiten in sich trugen, sehen die Forscher ohne Besorgnis, diese seien schließlich ein normaler Bestandteil der natürlichen Ökosysteme. Die Hummeln bestäubten deshalb nicht schlechter.

„Die Studie zeigt aber auch sehr anschaulich, wie schlecht die Bedingungen für Wildbienen und die von ihnen bestäubten Pflanzen in modernen landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind“, so Biologe Robert Paxton. Innerhalb der Städte hingegen züchteten die Menschen etwa sehr viel mehr Blumen. Die Vielfalt sei dort größer. Das mache die Städte attraktiver für die Hummeln.

Die Forscher aus Halle wollen nun auch der Frage nachgehen, ob sich die Ergebnisse zum Parasitenbefall bei Hummeln auch auf Wild-und Honigbienen übertragen lassen.

science.ORF.at/APA/dpa

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