Zukunft von Austauschprogrammen offen

Knapp 550 Österreicherinnen und Österreicher studieren derzeit über das Austauschprogramm Erasmus Plus in Großbritannien - wie geht es damit nach dem Votum für den EU-Austritt Großbritanniens weiter? Sicherheit gebe es nur für das kommende Jahr, heißt es vom Österreichischen Austauschdienst (ÖAD) - danach sei alles offen.

„Auf jene, die für das nächste Jahr eine Zusage für ein Auslandssemester oder Praktikum in Großbritannien haben, hat die Abstimmung keine Auswirkungen, das gleiche gilt für Projekte. Fix ist, dass im nächsten Studienjahr alles weiterlaufen wird wie bisher“, sagt Stefan Zotti, Geschäftsführer des ÖAD. Damit endet aber auch schon die Gewissheit, denn wie es danach weitergeht, ist ungewiss.

Großbritannien als Partnerland?

Zwei Jahre lang werde nun über den Austritt Großbritanniens verhandelt, das hat die EU-Kommission heute einmal mehr klar gemacht, und in diesen zwei Jahren muss auch über die Zukunft der wissenschaftlichen Austauschprogramme gesprochen werden.

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Über dieses Thema berichtet auch das Ö1-Morgenjournal, 25.6., 7.00 Uhr

Am Ende dieser Verhandlungen könnte stehen, dass Großbritannien ein Partnerland der EU wird, wie es heute schon die Nicht-EU-Mitglieder Island, Norwegen oder auch die Türkei sind. Ob Partner oder Mitglied - die Studierenden spüren keinen Unterschied, so Gerhard Volz, für Erasmus Plus und Hochschulbildung zuständiger Bereichsleiter des ÖAD: „Ein Studierender, der von Österreich nach Portugal geht, wird genauso behandelt wie ein Studierender, der in die Türkei oder nach Norwegen geht.“

Partner müssen einzahlen

Für die Staaten selbst ist es aber sehr wohl ein Unterschied, ob sie EU-Partner oder EU-Mitglieder sind, denn „die dahinter stehende Finanzierungslogik ist so, dass die EU-Partner Geld an die Kommission überweisen, das dann durch das Programm wieder ausgeschüttet wird“, erklärt Gerhard Volz.

Also anstatt über die Mitgliedsbeiträge zur EU die Teilnahme an den Austauschprogrammen miteinzukaufen, müssen die Partnerstaaten gesondert dafür zahlen. Ob und in welcher Höhe Großbritannien hier einsteigt - das wird ab jetzt ausverhandelt.

Elke Ziegler, science.ORF.at

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