Forschungssonde „Juno“ erreicht Jupiter
Mit dem Abbremsen der Sonde erwartet die NASA-Wissenschaftler ein „spannendes Manöver“, wie die US-Weltraumbehörde kurz vor Ankunft der solarbetriebene Sonde am Jupiter mitteilte. Wenn alles glatt läuft, soll die Raumsonde am Dienstagmorgen unserer Zeit bereits in ihre Umlaufbahn „eingefädelt“ sein.
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Über dieses Thema berichtet heute auch „Wissen aktuell“, 4.7.2016, 13.55 Uhr.
„Juno“, benannt nach der Gattin des Göttervaters Jupiter in der römischen Mythologie, soll unter anderem den Wassergehalt in der Jupiter-Atmosphäre erforschen. Außerdem erhoffen sich die Forscher von den Daten der Sonde Aufschluss darüber, ob der Gasplanet mit seinen gigantischen Wolkenbändern einen festen Kern aus schweren Elementen besitzt.

NASA/JPL-Caltech
Forschungssonde „Juno“: Nach fast fünfjährigem Flug am Ziel
Dazu soll die Sonde den Jupiter 20 Monate lang umrunden und sich dabei dessen äußersten Atmosphäre-Wolken auf bis zu 5.000 Kilometern nähern. Keine andere Raumsonde hat den bei weitem größten Planeten unseres Sonnensystems bisher so eng umkreist. Auf ihrer Bahn um Jupiter wird „Juno“ einer hohen Strahlung ausgesetzt sein.
Reise in die Vergangenheit
„Junos“ Reise zu dem Gasriesen ist auch ein Flug in die Anfänge des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren: Unter den acht Planeten gilt Jupiter als der erste, der sich nach Geburt der Sonne gebildet hat. Jupiter bildete sich also aus einem Großteil der Materie, die bei der Entstehung der Sonne übrig geblieben war.
Mit Hilfe der Nasa-Sonde wollen die Forscher zudem mehr über das extrem starke Magnetfeld des Jupiter erfahren und über den sogenannten Großen Roten Fleck auf der Südhalbkugel des Riesenplaneten - einen gigantischen Sturm größer als die Erde, der seit mehr als 300 Jahren beobachtet wird.
Der Jupiter weist einen Durchmesser von knapp 143.000 Kilometern auf und umkreist die Sonne in einer Entfernung von 740 bis 815 Millionen Kilometern. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Entfernung zwischen Erde und Sonne beträgt rund 150 Millionen Kilometer. Der Jupiter ist der sonnennächste der vier sogenannten äußeren Planeten, zu denen auch Saturn, Uranus und Neptun gehören. Die Erde zählt mit Merkur, Venus und Mars zu den inneren Planeten.
science.ORF.at/APA/AFP
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