Asiatische Gelse breitet sich aus
Sie dringt in immer neue Gebiete vor - von Österreich etwa nach Italien und Ungarn, so Experten der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Vor einigen Jahren war Aedes japonicus in Europa noch nicht zu finden. Heute könne man dagegen nicht mehr von einem exotischen Gast sprechen, heißt es am Dienstag in einer Aussendung der Vetmeduni.
Studien
In Kürze in Wien
Erst kürzlich sei die Buschmücke von Kärnten nach Norditalien gewandert. Davor breitete sie sich über die Oststeiermark in das Südburgenland nach Ungarn aus, wo sie inzwischen den Plattensee erreicht habe, berichtet ein Team um Norbert Nowotny vom Institut für Virologie der Vetmeduni. Im Mai 2016 habe sie sich erstmals nahe Wiener Neustadt gezeigt und könnte in Kürze auch Wien erreichen.
Dabei bringt die Buschmücke einige für Menschen unangenehme Eigenschaften mit sich: Sie ist wie Überschwemmungsgelsen tagaktiv und kann sich massenhaft vermehren. Zudem tritt der „Eindringling“ nicht nur im Sommer auf. Die Wissenschaftler registrierten von Anfang März bis Ende November Aktivität.
Wenigstens sei „das unangenehme Insekt nur bedingt als Überträgerin von Krankheiten eingestuft. Ausschließen kann man eine Übertragung von West Nil-, oder Dengue-Viren jedoch nicht“, erklärte Nowotny.
James Gathany/Centers for Disease Control/epa
Mit Autoreifen eingeschleppt
Nach Europa wurde die Art vermutlich in importierten Autoreifen eingeschleppt. „Wasserlacken in den Reifen bieten ausgezeichnete Brutbedingungen für diese Stechmückenart“, so Nowotny. Seine Robustheit hilft dem ursprünglich aus Fernost stammenden Insekt beim Vormarsch.
Die Buschmücke ist an kühlere Gebiete angepasst und nicht von Klimaveränderungen in den neuen Siedlungsgebieten abhängig.
Die Verbreitung der Asiatischen Buschmücke wird teilweise durch ein nationales Programm für Gelsenüberwachung erfasst, an dem die Studienautoren beteiligt sind. Sie fordern eine „gut überlegte, nachhaltige Kontrolle der bisher ungehinderten Ausbreitung dieser Art“. Andernfalls werde sich die Art weiter in Österreich ausbreiten und „zu einer neuartigen Plage werden“.
science.ORF.at/APA
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