Beweise für historische Flut in China

Die große Flut gilt als Gründungsmythos des ersten chinesischen Herrschergeschlechts. Nun gibt es Beweise für die verheerenden Überschwemmungen vor etwa 4.000 Jahren. Untersuchungen entlang des Gelben Flusses deuten auf eine der schlimmsten Fluten der vergangenen 10.000 Jahre hin.

Die gigantische Flut habe sich allerdings erst um das Jahr 1920 vor Christus ereignet und damit etwa 300 Jahre später als bisher angenommen, heißt es in einer nun veröffentlichten Studie. Dies würde bedeuten, dass auch die Xia-Dynastie unter Kaiser Yu später als vermutet ihren Anfang nahm.

der Gelbe Fluß in China

Wu Qinglong

Der Legende nach gelang es Yu, die Wassermassen zu zähmen, indem er ein Netz von Kanälen anlegen ließ. Auf diese Weise habe er seinen Machtanspruch begründet und den Grundstein für die erste Dynastie in der chinesischen Geschichte gelegt, schreiben die Forscher.

Gigantische Ausmaße

Die Flut hatte demnach gigantische Ausmaße. Der Wasserstand des Gelben Flusses habe um 38 Meter höher gelegen als heutzutage, so der US-Geologe Darryl Granger. Die Forscher gehen davon aus, dass damals zunächst ein Erdbeben einen Erdrutsch ausgelöst hatte. Dadurch habe sich ein natürlicher Damm gebildet. Als er aufgrund des großen Wasserdrucks zerbrach, bildete sich eine riesige Flutwelle.

Den Zeitpunkt des Unglücks bestimmen die Forscher, indem sie Knochen von Opfern des Erdbebens analysierten, die bei Ausgrabungen entlang des Gelben Flusses entdeckt wurden. Da die Flut nun belegt sei, deute vieles darauf hin, dass auch die Xia-Dynastie tatsächlich existierte, betont der Anthropologe David Cohen von der Nationaluniversität in Taiwan.

science.ORF.at/APA/AFP

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