80 Millionen für „Silicon Austria“

Eine neue, mit 80 Mio. Euro dotierte Förderinitiative soll Forschung für Elektronik- und Mikroelektronik ankurbeln. Das Projekt „Silicon Austria“ hat Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) am Donnerstag bei den Alpbacher Technologiegesprächen vorgestellt.

50 Mio. Euro davon fließen in ein neues Forschungszentrum, das 2017 die Arbeit aufnehmen und auch von der Industrie mitfinanziert werden soll.

Elektronik und Mikroelektronik seien das absolute Zukunftsfeld, „Österreich sollte versuchen, hier einen weltweiten Startvorteil zu entwickeln und sich als Hightech-Standort etablieren“, sagte Jörg Leichtfried. Er verwies auf die 180 in diesem Bereich in Österreich tätigen Unternehmen, die mit 63.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 80 Mrd. Euro erzielen.

Standort für neues Forschungszentrum noch offen

Das Forschungszentrum soll laut Leichtfried Kern der Initiative sein, „wir wollen weg von der Verzettelung“. Es soll als gemeinschaftliches Unternehmen von Austrian Institute of Technology (AIT), Joanneum Research, Carinthian Tech Research und Materials Center Leoben geführt werden und wird neben der öffentlichen Hand auch durch beteiligte Unternehmen finanziert.

Technologiegespräche Alpbach

Von 25. bis 27. August finden im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach die Technologiegespräche statt, organisiert vom Austrian Institute of Technology (AIT) und der Ö1-Wissenschaftsredaktion.

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Eine entsprechende Absichtserklärung haben 25 Unternehmen unterzeichnet. Geplant ist auch eine Zusammenarbeit mit heimischen Universitäten und internationalen Forschungseinrichtungen. Der Standort für das neue Zentrum ist noch nicht fixiert, die Rahmenbedingungen dafür sollten optimal sein. Berücksichtigt werden soll dabei auch die Bereitschaft der Bundesländer für eine Beteiligung.

Neben den 50 Mio. Euro für das Forschungszentrum sollen für vier Jahre 30 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden. Damit sollen ergänzend zum Zentrum vier Stiftungsprofessuren für Elektronik und Mikroelektronik sowie eine Elektronik-Pilotfabrik finanziert werden. Letztere soll helfen, Neuentwicklungen schneller marktreif zu machen. Seitens des Ministeriums hofft man, mit den öffentlichen Mitteln Gesamtinvestitionen in Höhe von mindestens 190 Mio. Euro anzuregen.

„Fab Labs“ und „Maker Spaces“

Zusätzlich sollen offene Werkstätten eingerichtet werden, um den Nachwuchs für das Thema Elektronik zu interessieren. Zwei „Fab Labs“ sollen an technischen Universitäten entstehen. Dabei handelt es sich um Experimentierräume, die mit modernen Produktionsmitteln und Maschinen wie 3-D-Druckern, Fräsmaschinen oder Lasercuttern ausgestattet sind, um eigene Ideen zu verwirklichen. Zudem sind vier bis sechs regionale „Maker Spaces“ als „niederschwelliges Gegenstück“ geplant, die vor allem an Schüler gerichtet sind.

Von Vertretern der Industrie wurde die Initiative grundsätzlich begrüßt, sie sehen sie als Chance. Wichtig sei, dass die zugesagten Mittel „fresh money“ seien, „das darf nicht auf Kosten anderer Programme gehen“, sagte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Christoph Neumayer. Gleichzeitig verwiesen Industrievertreter darauf, dass die zugesagten Beträge im internationalen Maßstab nicht sehr hoch seien. Wichtig sei es deshalb, sehr fokussiert vorzugehen - mit dem Geld in die Breite zu gehen, wäre nicht der richtige Ansatz.

science.ORF.at/APA

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