Klimakonferenz geht zu Ende

Heute geht die UNO-Klimakonferenz in Marrakesch zu Ende. Vertreter von mehr als 190 Staaten berieten dort vor allem über die Umsetzung des UNO-Klimaschutzabkommens von Paris. Hilfsorganisationen mahnen zum Abschluss der Verhandlungen echte Zusagen an.

Vor einem Jahr hatte sich die Weltgemeinschaft in Paris auf das Ziel geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. In diesem Jahr ging es unter anderem um einen Fahrplan und weitere Details zur Umsetzung des Klimapakts.

Solidarität gefordert

Am Vorabend des Abschlusstags rief die UNO-Konferenz zur Solidarität mit den Ländern auf, die von der Erderwärmung besonders betroffen sind. Es sei notwendig, diese Länder dabei zu unterstützen, sich an den Treibhauseffekt anzupassen, heißt es in einer Erklärung, die das Plenum der Klimadiplomaten am Donnerstagabend mit Applaus begrüßte.

Es gehe darum, die Armut zu beenden, die Lebensmittelversorgung zu sichern und die Landwirtschaft an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Die Konferenz sprach sich dafür aus, Finanzhilfen aufzustocken und Technologie und Wissen auszutauschen. „Unser Klima erwärmt sich in alarmierender und nie da gewesener Geschwindigkeit und wir haben die zwingende Pflicht zu reagieren.“

Die Entwicklungsorganisation Oxfam begrüßte die Erklärung, forderte aber „echte Fortschritte“ bis zum geplanten Ende der Konferenz am Freitagabend. „Hinter den Kulissen wird noch gearbeitet, und dabei muss eine Verbesserung für die Finanzierung herauskommen“, sagte Tracy Carty von Oxfam International.

Kohleausstieg angekündigt

Am Rande der Klimakonferenz präsentierten dutzende Länder, die besonders unter dem Klimawandel leiden, einen außergewöhnlichen Beschluss: Sie möchten gemeinsam aus der Kohle aussteigen. Mehr als 45 arme Staaten wollen so schnell wie möglich gänzlich auf erneuerbare Energien umstellen.

Die meisten der Unterzeichnerstaaten gehören zur Koalition jener Länder, die besonders von der Erderwärmung betroffen sind („Climate Vulnerable Forum“, CVF). Ziel ist, die gefährliche Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Nächster Veranstalter: Fidschi-Inseln

Die nächste UNO-Klimakonferenz wird in Bonn stattfinden. Das teilte der Gastgeber Marokko offiziell mit. Die Konferenz im November 2017 wird allerdings nicht von Deutschland, sondern von den Fidschi-Inseln ausgerichtet; der kleine Inselstaat weicht aus logistischen Gründen nach Bonn aus.

Das Pazifik-Archipel sieht sich außerstande, die zu erwartenden 15.000 bis 20.000 Teilnehmer der Klimaverhandlungen auf seinem Territorium an einem einzigen Ort zu versammeln. Bonn bietet sich als Sitz der UNO-Klimarahmenkonvention an.

Mit den Fidschi-Inseln ist erstmals einer der kleinen, für die Folgen der Erderwärmung besonders anfälligen Inselstaaten Gastgeber der UNO-Klimakonferenz. „Das ist eine große Verantwortung für einen kleinen Inselstaat“, sagte Regierungschef Frank Bainimarama in Marrakesch. Sein Land wolle die Gelegenheit nutzen, „der Welt die Probleme zu zeigen, die wir durchmachen“.

science.ORF.at/APA/AFP/dpa

Mehr zum Thema