Steigende Methanemissionen gefährden Klimaziele

Rekordemissionen des Treibhausgases Methan gefährden den Kampf gegen den Klimawandel. Laut einer neuen Studie stiegen die Emissionen in den vergangenen zehn Jahren völlig unerwartet zehnmal schneller als von 2000 bis 2006.

In den Jahren 2014 und 2015 war der Anstieg laut den Erkenntnissen besonders stark, die Gründe sind aber weitgehend unklar.

Die Studie

“The growing role of methane in Anthropogenic Climate Change”, Environmental Research Letters, 12.12. (sobald online)

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Dem Pariser Klimaschutzabkommen zufolge soll die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad, mindestens aber auf weniger als zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden. Das sei bereits „ein anspruchsvolles Ziel“, erklärten die 81 Forscher. Wenn sich die Weltgemeinschaft aber nicht mit den Methanemissionen befasse, werde es „zunehmend schwieriger“, das Ziel erreichen.

Kohleverbrauch, Fracking und Viehzucht

Die Wissenschaftler fordern daher „dringend“ zusätzliche Maßnahmen, um den Ausstoß von Methan zu messen und einzudämmen. Methanemissionen entstehen in der Landwirtschaft, vor allem beim Reisanbau und in der Viehzucht, sowie beim Verbrennen fossiler Brennstoffe.

Sendungshinweis

Über das Thema berichtet auch die ZIB 1, 12.12., 19:30 Uhr, ORF 2.

Die Lebensdauer der CH4-Moleküle in der Atmosphäre ist zwar deutlich kürzer als beim ebenfalls klimaschädlichen Kohlendioxid, Methan aber fängt die von der Erde abgestrahlte Wärmestrahlung ab und reflektiert sie zurück – 25 Mal so effektiv wie CO2.

Als mögliche Quellen gelten laut den Forschern der steigende Kohleverbrauch in China und Lecks bei der Gasförderung durch Frackingunternehmen in den USA. Beide Regionen spielten bei dem plötzlichen Anstieg wahrscheinlich „eine Rolle“, sagte eine der Hauptautorinnen des Berichts, Marielle Saunois von der Universität Versailles in Frankreich. Der größte Teil „menschengemachten“ Methans stammt freilich aus der Landwirtschaft - in erster Linie Gase aus dem Verdauungsapparat von Kühen.

science.ORF.at/AFP

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