Der Nachthimmel als Lexikon

Ein riesiges digitales Nachschlagewerk für Milliarden von Sternen, Galaxien und anderen Himmelsobjekten: Ganze drei Viertel des Nachthimmels wurden nun in einem neuen Lexikon erfasst.

Der Katalog basiert auf Beobachtungen des Teleskop-Systems „Pan-Starrs“. Das Großteleskop „PS1“ mit einer extrem leistungsfähigen Kamera durchforstete dafür seit 2010 über vier Jahre hinweg den Nachthimmel. Abgelichtet wurden etwa Sternenexplosionen (Supernovae), Asteroiden, fremde Galaxien und bis zu 12,5 Milliarden Lichtjahre entfernte Schwarze Löcher.

Himmel von Hawaii aus gesehen

Danny Farrow, Pan-STARRS1 Science Consortium and Max Planck Institute for Extraterrestrial Physics

Nachthimmel von „Pan-Starrs“ aus gesehen.

Insgesamt wurden drei Milliarden Himmelsobjekte in die Datenbank eingespeist. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon unter anderem neue wichtige Hinweise auf die Entstehung des Universums. Auch können sie beispielsweise erdnahe Asteroiden sichten und damit die mögliche Gefahr eines Einschlags auf der Erde besser bewerten.

Der riesige Katalog umfasst zwei Petabyte Daten - „das entspricht 40 Millionen Aktenschränken mit jeweils vier Schubladen eng bedrucktem Text“, hieß es. Der Himmel war dafür 60 Mal durchkämmt und gescannt worden. Die Forscher brauchten dann noch drei weitere Jahre, um alle Informationen systematisch zu erfassen, damit Astrophysiker und andere Wissenschaftler schnell darauf zugreifen können. Sie haben nun Zugang zu Millionen von Bildern, Karten von Sternenstaub und präzisen Messdaten der Objekte.

science.ORF.at/APA/dpa

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