Wie Städte das Wetter beeinflussen

In Städten ist es wärmer als in ihrer Umgebung und dadurch beeinflussen sie das Wetter. Hinzu kommt, dass Gebäude Luftströmungen verändern. Um den Einfluss leichter berechnen zu können, haben Forscher nun ein einfacheres Modell entworfen.

Nun haben Dasaraden Mauree und Kollegen von der ETH Lausanne (EPFL) die Gleichungen vereinfacht, damit Ingenieure sie leichter einsetzen können. Sie testeten ihr vereinfachtes Modell für einen Teil der Stadt Basel und erhielten damit ähnliche Resultate wie mit komplexeren Berechnungen.

Der Algorithmus erlaube, die Wetterphänomene auf verschiedenen Höhen der Gebäude zu berechnen, schrieb die EPFL. Ingenieure könnten die Simulation beispielsweise nutzen, um die für eine hohe Energieeffizienz beste Fassade für jedes Stockwerk zu wählen. „Im Erdgeschoß hat man im Allgemeinen nicht viel Wind, aber kann eine hohe Luftfeuchtigkeit vorfinden, besonders wenn es viele Pflanzen in der Umgebung gibt“, erklärt Mauree.

Lokale Wetterprognosen

Wind sei aber bei den weiter oben liegenden Stockwerken ein bedeutender Faktor und kann zu höherem Energieverlust führen. Besonders an heißen Tagen kann es zudem zu starken Konvektionsströmungen kommen, wenn am Boden und an den Fassaden aufgeheizte Luft nach oben strömt und kühlere Luft abwärts.

„Unser Modell ist darauf ausgerichtet, Gebäudeoberflächen besser abzubilden und Wind- und Feuchtigkeitsströmungen in Städten genauer zu berechnen“, so Mauree. Beispielsweise interessiere sich bereits ein Hersteller von Rolläden für das Modell, da sich damit Windgeschwindigkeiten am Gebäude genauer bestimmen ließen.

Zudem sei es sehr nützlich für Meteorologen, um lokale Wettervorhersagen zu verbessern. Es könne aber auch in Klimamodelle einfließen, um großflächigere Wetterphänomene zu simulieren.

science.ORF.at/APA/sda

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