„Cassini“ entdeckt Grundlage für Leben

Der eisige Saturnmond Enceladus verfügt offenbar über die Voraussetzung für Leben: Die NASA-Raumsonde „Cassini“ hat laut einer Studie Wasserstoffmoleküle entdeckt, die aus Rissen in der Oberfläche des Mondes Enceladus entweichen.

Laut den Wissenschaftlern ist das ein Hinweis auf die Erzeugung von Energie - eine wichtige Grundlage für die Existenz von Mikroben.

Enceladus hat eine dicke Eisschicht, unter der nach früheren Erkenntnissen vermutlich ein großer Ozean liegt. Die einzige Erklärung für die Entstehung des Wasserstoffs seien hydrothermische chemische Reaktionen zwischen dem felsigen Kern und dem unter der Eisschicht liegenden Ozean, heißt es in der Studie, die in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht wurde.

„Süßwarengeschäft für Mikroben“

Auf der Erde sind derartige Reaktionen bekannt: Sie kommen in Rissen am Boden von Tiefseegebieten mit vulkanischer Aktivität vor. Die frei werdende Energie ist wiederum Lebensgrundlage für unterirdisch lebende Mikroorganismen.

Weißer Himmelskörper: Saturn-Mond Enceladus

NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Sind unter dem Eispanzer von Enceladus Mikroben versteckt?

„Auch wenn wir kein Leben entdeckt haben, so haben wir eine Nahrungsquelle für Leben gefunden“, sagte der an der Studie beteiligte Forscher Hunter Waite vom Southwest Research Institute in San Antonio im US-Bundesstaat Texas. „Das ist in etwa so wie ein Süßwarengeschäft für Mikroben.“

„Cassini“ entdeckte die Wasserstoffmoleküle bereits im Oktober 2015, als sie sich auf rund 50 Kilometer der Oberfläche von Enceladus näherte. Mit Hilfe eines Spektrometers bestimmte die Sonde die Zusammensetzung von aus den Rissen strömenden Dampfwolken: Sie bestehen zu 98 Prozent aus Wasser, zu einem Prozent aus Wasserstoff sowie aus Ammoniak, Kohlendioxid und Methan.

„Cassini“ umkreist seit dem Jahr 2004 den Saturn und liefert Erkenntnisse über den zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems.

science.ORF.at/APA/AFP

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