Handy-App für Katastrophenhilfe

Bei Erdbeben, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen ist für Rettungskräfte oft schwer erkennbar, wo am meisten Hilfe nötig ist. Forscher haben nun eine App präsentiert, mit der Freiwillige weltweit anhand von Satellitenfotos helfen können, die Schäden einzuschätzen.

Über die Anwendung „Picture Pile“ bekommen Freiwillige Bilder von vor und nach der Katastrophe gezeigt, erklärte Steffen Fritz vom IIASA in Laxenburg am Rande der heute, Freitag, zu Ende gehenden Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU).

Mithilfe der „Plattform der Vereinten Nationen für raumfahrtgestützte Informationen für Katastrophenmanagement und Notfallmaßnahmen“ (UN-Spider) werden nach Naturkatastrophen Satellitenfotos aufgenommen und bereitgestellt, sobald der Himmel wolkenfrei ist. „Idealerweise sind sie am selben Tag verfügbar, im schlechtesten Fall nach ungefähr einer Woche“, so Fritz.

Für Menschen seien Gebäudeschäden anhand solcher Aufnahmen viel besser zu erkennen, als für Computer-Algorithmen, erklären die Forscher. Umso genauer jene bekannt sind, umso gezielter und effektiver kann die Hilfe erfolgen. In den nächsten Wochen soll die App mit Satellitenbildern vor und nach dem Hurrikan „Matthew“ von der Öffentlichkeit getestet werden. Dieser Wirbelsturm zerstörte 2016 im Karibikstaat Haiti 200.000 Unterkünfte und forderte 1.000 Todesopfer.

science.ORF.at/APA

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