Straßenlärm verändert Geckorufe

Geckos können ihre Rufe offenbar an die Geräusche ihrer Umgebung anpassen: Das zeigen Versuche mit dem Tokeh, einem nachtaktiven Gecko aus Asien.

Forscher vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen hatten den Geckos Lärm vorgespielt, der ungefähr dem Geräuschpegel einer belebten Straße entsprach. Die Lautstärke ihrer Rufe habe sich dadurch zwar nicht geändert, schreiben die Forscher in ihrer Studie. Doch die Tiere produzierten mehr lautere Silbenanteile als in ruhiger Umgebung.

Studie

„Vocal plasticity in a reptile“, Proceedings B (24.5.2017).

Locken und verteidigen

Ähnliche Anpassungen der Rufe kannte man bisher schon von Vögeln und Säugetieren. Dass auch Reptilien dazu imstande sind, war bisher nicht bekannt. Die Anpassungsfähigkeit entstand vermutlich aus der Notwendigkeit heraus, beim Kommunizieren gehört zu werden, schreiben die Forscher.

Der Tokeh, ein Gecko aus Asien

Frank Lehmann

Flexibler Rufer: der Tokeh

Der namensgebende Ruf des Tokehs hat zwei wichtige Funktionen: die Verteidigung des Reviers gegen Rivalen und das Anlocken von Weibchen. Nur die Männchen erzeugen Ruffolgen, Weibchen und Jungtiere geben lediglich Quaklaute von sich.

Tokehs (Gekko gecko) sind ursprünglich Bewohner des Regenwaldes, inzwischen leben viele der Tiere aber auch an oder in Häusern. Als Insektenfresser sind sie oft gerngesehene Gäste. Touristen allerdings erschrecken bisweilen, wenn sie zum ersten Mal von einem laut rufenden Tokeh in ihrer Unterkunft geweckt werden.

science.ORF.at/dpa

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