Schlanksein schützt nicht immer vor Diabetes

„Schlank ist gesund - diese Faustregel gilt nicht immer“ - so fassen deutsche Forscher ihre jüngsten Forschungsergebnisse zusammen: Jeder fünfte schlanke Mensch hat demnach ein erhöhtes Risiko für Diabetes.

Bei der Suche nach den Ursachen fanden die Forscher um Norbert Stefan vom Universitätsklinikum Tübingen, dass die betroffenen Schlanken nur wenig Fett an den Beinen speichern.

Gebe es bei den Betroffenen auch Anzeichen für ein metabolisches Syndrom, könnte das auf eine Schädigung des Stoffwechsels hindeuten. Das metabolische Syndrom äußert sich etwa durch Fettablagerungen an den inneren Organen oder Bluthochdruck.

Vorbeugend: Vollkorn und Gemüse

„Die Ergebnisse zeigen, dass Typ-2-Diabetes eine sehr heterogene Erkrankung ist“, sagte der ehemalige Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Baptist Gallwitz.

In Studien habe sich bereits angedeutet, dass auch schlanke Leute eine schlechte Insulinwirkung im eigenen Körper haben können. „Lange gab es keine Antworten darauf, welche Mechanismen dafür verantwortlich sind“, so Gallwitz. Doch er betont: „Krankhaftes Übergewicht ist immer noch der größte Risikofaktor für Diabetes.“

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt diabetesgefährdeten Menschen, Normalgewicht anzustreben. „Das trifft für diese Menschen nicht zu“, sagt DGE-Pressesprecherin Antje Gahl. Für alle - auch für schlanke Menschen - gelte, dass der Konsum beispielsweise von rotem, verarbeitetem Fleisch, zuckergesüßten Getränken und Eiern das Diabetes-Risiko erhöhe. Wer Vollkorngetreideprodukte, Gemüse, Obst und Milchprodukte esse, senke das Risiko hingegen.

science.ORF.at/dpa

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