Darwins Nasenfrosch droht auszusterben

Er ist nur so groß wie ein Daumennagel und droht, bald ganz zu verschwinden: Der Nasenfrosch könnte einem Pilz zum Opfer fallen, warnen Forscher. Die von Darwin entdeckte Froschart kommt in den Wäldern Südargentiniens und Chiles vor.

Zwar wurden kaum an dem Pilz Batrachochytrium dendrobatidis verendete Tiere gefunden, der Bestand der Darwinfrösche (Rhinoderma darwinii) schrumpft jedoch allmählich. Die Forscher aus Chile, Großbritannien und der Schweiz befürchten, dass vom Pilz befallene Populationen innerhalb von 15 Jahren aussterben und fordern dringend Schutzmaßnahmen, wie die Universität Zürich mitteilte.

Darwinfrosch (Nasenfrosch) Rhinoderma darwinii

REUTERS/Jose Luis Saavedra

Der Pilz löst die sogenannte Chytridiomykose aus, eine Krankheit, die in zahlreichen Ländern weltweit grassiert und zum globalen Amphibiensterben beiträgt. Viele Arten wurden durch den Pilz bereits ausgerottet. Zwar galt der Bestand der Darwinfrösche bisher als relativ stabil angesichts dieser Gefahr. Ein Massensterben wie bei anderen Arten wurde nicht beobachtet. Dennoch deutet der allmählich schrumpfende Bestand darauf hin, dass auch Darwins Nasenfrösche dem Pilz zum Opfer fallen und von ihm ausgelöscht werden könnten. Allenfalls sei die Art bereits vor einem Jahrzehnt infiziert worden, wobei sich die Auswirkungen erst jetzt zeigten, meinen die Wissenschaftler.

„Was wir am Beispiel des bekannten Darwinfrosches herausgefunden haben, könnte für andere Arten ebenso gravierend sein“, erklärt Benedikt Schmidt von der Universität Zürich. „Wir haben schon lange erkannt, dass der Chytridpilz die Amphibien weltweit befällt. Wir nahmen jedoch an, dass die Auswirkungen der Krankheit auf die Wirtspopulationen schnell sichtbar würden“, so Schmidt. Ein ähnlich langsames Aussterben könne auch weitere Wildtierarten in anderen Regionen betreffen, befürchten die Forscher.

science.ORF.at/APA/sda

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