Studie zu plastikfressenden Fischen war gefälscht

Schon Fischlarven fressen kleine Plastikteile im Meer und neigen deshalb zu Missbildungen: Dieses Ergebnis einer Studie schwedischer Forscher wurde schon im Mai bezweifelt. Nun ist sicher, dass sie gefälscht war.

Bereits kurz nach Veröffentlichung der Arbeit von Oona Lönnstedt und Peter Eklöv von der Universität Uppsala in der Fachzeitschrift „Science“ berichteten Kollegen von Ungereimtheiten. Die Studienautoren konnten die eingeforderten Rohdaten der Studien nicht liefern – angeblich waren sie auf einem Laptop-Computer gespeichert, der knapp nach Erscheinen gestohlen wurde, und es gab kein Back-up.

Anfang Mai hat „Science“ die Studie zurückgezogen. Neben dem Fehlen des Rohmaterials war die „weitgehende Fehlen an Klarheit, wie die Experimente durchgeführt wurden“, dafür ausschlaggebend.

Zum selben Schluss ist nun die Kommission für wissenschaftliches Fehlverhalten der Universität Uppsala gekommen. Beide Autoren hätten für ihre Experimente nicht das Einverständnis der Ethik-Behörde eingeholt. Lönnstedt habe sie zudem „nicht in dem Zeitraum und nicht in dem Ausmaß durchgeführt, wie in der Studie beschrieben“, heißt es in der Begründung der Uni. „Das bedeutet, dass sie die Resultate selbst fabriziert hat.“

Lukas Wieselberg, science.ORF.at

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