Genschere lässt taube Mäuse wieder hören

Rund 50 Prozent aller Fälle von Taubheit sind erblich bedingt. Forscher haben nun erstmals mit einer „Genschere“ ein Taubheits-Gen herausgeschnitten – im Mäuseversuch war das sehr erfolgreich.

Die Technik „CRISPR/Cas9“ ist in der Biotechnologie seit zwei Jahren in aller Munde. Mit ihr kann man das Erbgut aller Lebewesen exakt verändern. Genetisch bedingte Taubheit stand nun im Mittelpunkt einer Studie, die soeben in “Nature” erschienen ist.

Ein Team um David Liu vom Broad Institute in Cambridge/USA hat bei jungen Mäusen mit CRISPR die Variante eines Gens (TMC1) ausgeschaltet, das sie später taub werden lässt. Dadurch wuchsen die Haarzellen, die den Schall im Ohr aufnehmen, bei erwachsenen Tieren normal, und sie behielten ihre Hörfähigkeit bei.

Da Menschen ähnliche Gene haben, hoffen die Forscher, dass die Therapie eines Tages auch in der Humanmedizin angewendet werden kann. Der Einsatz von Techniken wie CRISPR ist ethisch allerdings stark umstritten.

science.ORF.at

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