Nachlass ist Weltdokumentenerbe

Der philosophische Nachlass Ludwig Wittgensteins ist in die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbes aufgenommen worden. Im Rahmen eines Festaktes in Wien wurde heute die Urkunde dafür überreicht – ebenso für den Dokumentenbestand zum Bau der Semmeringbahn.

Ludwig Wittgenstein (1889–1951) zählt zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Da er außer dem berühmten „Tractatus Logico-Philosophicus“ zu Lebzeiten nur noch ein Schulbuch publizierte, ist sein rund 20.000 Seiten umfassender philosophischer Nachlass von großer Wichtigkeit.

Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt einen Teil dieses Nachlasses, darunter die Urfassung der „Philosophischen Untersuchungen“ und zwei Originaltyposkripte des „Tractatus“. Der größte Teil an Originalmanuskripten befindet sich heute in Cambridge am Trinity College.

Handschrift aus den "Philosophischen Untersuchungen" Wittgensteins

Österreichische Nationalbibliothek

Handschrift aus den „Philosophischen Untersuchungen“ Wittgensteins

Gemeinsam mit dem Nachlass Wittgensteins wurde am Montag auch der Dokumentenbestand zum Bau der Semmeringbahn im Technischen Museum Wien (TMW) ausgezeichnet. Im Rahmen eines Festaktes am TMW überreichte Gabriele Eschig, Generalsekretärin der Österreichischen UNESCO-Kommission, die Urkunden an ONB-Generaldirektorin Johanna Rachinger, und TMW-Generaldirektorin Gabriele Zuna-Kratky.

Wertvolle Originale des Wittgenstein-Nachlasses sind ab 22. März 2018 im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen: im Rahmen der neuen Sonderausstellung „Berg, Wittgenstein, Zuckerkandl: Zentralfiguren der Wiener Moderne“.

science.ORF.at

Mehr zu dem Thema: