Spendable Partner bevorzugt

Männchen der Listspinne (Pisaura mirabilis) umgarnen ihre Artgenossinnen mit essbaren Geschenken. Doch die Weibchen sind wählerisch: Sie akzeptieren nur spendable Partner.

Bereits vor knapp zwei Jahren hatten Forscher der dänischen Universität Aarhus herausgefunden, dass Männchen, die mit Geschenken - zum Beispiel von Seide umsponnene Fliegen - zur Brautwerbung kommen, seltener von Weibchen gefressen werden. Denn Weibchen der Listspinnen, die zur Familie der Raubspinnen gehören, neigen dazu, das Männchen während der Balz zu verspeisen.

Qualität des Geschenks entscheidet

Ein Team um die Münchner Biologin Cristina Tuni weist nun nach, dass der Erfolg des Männchens vom Inhalt des Essenspakets abhängt. Auf mögliche chemische Botenstoffe in den Fäden des Männchens reagierten sie nicht. Den Forschern zufolge ist das ungewöhnlich: Denn die Kommunikation über Botenstoffe ist im Tierreich bei der Fortpflanzung weit verbreitet.

Listspinne auf einem Blatt

Sabrina Weber

Wählerisch: Weibchen der Listspinne

Das Team hatte mit 100 Listspinnen experimentiert, um zu klären, welche Rolle chemische Botenstoffe bei der Balz spielen. Spinnen können diese Signale nämlich auch über ihre Seidenfäden aussenden. Die Fäden der Weibchen enthalten demnach offenbar chemische Botenstoffe, die ihre Partner anziehen.

Sie selbst interessierten sich in den Versuchen aber nicht für die Fäden der Männchen - weder für die Verpackung, in denen ihnen das Insekt überreicht wurde, noch für die Fäden, die ein Männchen sonst freisetzte. Das kann zweierlei bedeuten: Entweder senden männliche Listspinnen keine Duftsignale über die Spinnfäden aus. Oder sie tun es doch - und die weiblichen Spinnen ignorieren sie einfach.

science.ORF.at/APA/dpa

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