Grabungen in Ephesos starten wieder

Die antike Stadt Ephesos ist das prominenteste Aushängeschild der österreichischen Archäologie - umso bitterer war es, als die Forscherinnen und Forscher im September 2016 die Türkei verlassen mussten und die Grabungen seither nicht fortführen durften. Nun aber geht es wieder los.

Die Fundstücke durchgehen, die teilweise noch so auf den Tischen liegen, wie sie 2016 zurückgelassen werden mussten; die Ausgrabungen unter freiem Himmel besichtigen - das werden die ersten Aufgaben von Sabine Ladstätter sein, wenn die Leiterin des Österreichischen Archäologischen Instituts am 3. Mai wieder nach Ephesos zurückkehrt. „Um den Zustand der Restaurierungsprojekte im Feld abschätzen zu können, die teilweise frei liegen und der Witterung ausgesetzt sind, dazu brauchen wir die Expertise vor Ort“, so Ladstätter.

„Wichtiger Kulturraum“

Diplomatische Verstimmungen zwischen der Türkei und Österreich waren der Grund, warum die Forscherinnen und Forscher 2016 plötzlich das Land verlassen mussten. Nach einer Einigung von Außenministerin Karin Kneissl mit ihrem türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu kann nun das Team aus 200, großteils aus Österreich stammenden Forscherinnen und Forschern, die Arbeit wieder aufnehmen. Die Freude ist groß, so Sabine Ladstätter, aber das sei „keine naive Freude. Es ist für die Archäologie sehr wichtig, in Anatolien weiterzuarbeiten. Das ist ein sehr wichtiger Kulturraum.“

Umso erfreulicher für die Archäologie, dass nicht nur in Ephesos, sondern auch in Limyra, einer antiken Stadt an der Südküste der Türkei, wieder zu Hacke, Schaufel und Pinzette gegriffen werden darf.

Elke Ziegler, Ö1-Wissenschaft

Mehr zum Thema: