Hunde-Malaria auf dem Vormarsch

Mit dem schönen Wetter hat die Hochzeit der Zecken begonnen. Kaum bekannt ist, dass die Blutsauger auch für Hunde und andere Säugetiere gefährlich sind. Bei diesen können sie eine Art von Malaria auslösen.

Babesien sind einzellige Lebewesen. Als Krankheitserreger wurden sie bei ursprünglich Rindern und Schafen entdeckt. Übertragen von Zecken nisten sich Babesien als Parasiten in den roten Blutkörperchen ein - und zerstören sie. Auch Hunde können die Erreger befallen.

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Symptome: Fieber, roter Harn

Die Symptome sind der Human-Malaria ähnlich, sagt Julia Walochnik, Parasiten-Spezialistin von der Medizinischen Universität Wien. Blutarmut und hohes Fieber - es gibt aber auch äußerliche Anzeichen: „Die befallenen roten Blutkörperchen, werden abgebaut. Dadurch kommt es oft zu rotem Harn. Das hat sich auch in der Sprache niedergeschlagen, man spricht dann von Blutharn oder Weiderot.“

Grundsätzlich können Babesien auch für den Menschen gefährlich sein, allerdings kennt man in Österreich nur drei nachgewiesene Fälle einer Babesiose beim Menschen, so die Walochnik: „Das betrifft bei uns fast ausschließlich schwer immunsupprimierte Patienten, in erster Linie Patienten, die keine Milz mehr haben.“ Viel häufiger erkranken Tiere, in Österreich gibt es jedes Jahr wieder Fälle von Hundemalaria. In Südengland oder in Skandinavien hat man diese Krankheit früher nicht gekannt, nun treten solche Fälle vermehrt auf.

Zecken wandern nach Norden

Verantwortlich dafür ist zum einen der Klimawandel, mit den höheren Temperaturen wandern auch die Zecken weiter nach Norden. Zum anderen tragen aber auch Touristen dazu bei, dass sich die Babesien schnell verbreiten, wenn sie befallene Tiere aus südlicheren Ländern mitnehmen.

Grundsätzlich kann die Babesiose mit Medikamenten behandelt werden, ähnlich jenen Präparaten, die man auch in der Malaria-Therapie einsetzt. Wichtig ist laut Walochnik nur, dass der Tierarzt, die Tierärztin die Krankheit erkennt und rechtzeitig mit der Therapie beginnt. Beim Hund gebe es auch eine Impfung. Diese schützt zwar nicht zu 100 Prozent, verringert aber das Ausmaß der Erkrankung.

Elke Ziegler, Ö1-Wissenschaft

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