Ötzi litt an Gefäßverkalkungen

Ötzi, der Mann aus dem Eis, hatte gleich drei Verkalkungen im Herzbereich. Dies ist eines der Ergebnisse einer radiologischen Untersuchung am Bozner Krankenhaus.

Die gemessene koronare Kalklast sei mit der eines 40- bis 50-Jährigen hellhäutigen Mannes aus heutiger Zeit vergleichbar, heißt es in der Studie. Da Ötzi keine überwiegend sitzende Lebensweise führte, folgern die Autoren, dass die genetische Anlage ein wichtiger Auslöser für Arteriosklerose sei.

Erbliche Veranlagung für Sklerose

Wegen der markanten Armhaltung Ötzis (die Gletschermumie streckt den linken Arm weg, Anm.) sei es bis zum Jahr 2013 nicht möglich gewesen, eine durchgehende computertomografische Aufnahme zu erstellen. Erst dann konnte Ötzi im Bozner Krankenhaus mit einem neuen CT-Gerät mit einer größeren Untersuchungsöffnung gescannt werden. Dabei entstanden zum ersten Mal Bilder von Ötzis gesamter Brustregion, deren Analyse sowohl die Verkalkungen im Brustbereich als auch jene im Bereich der Halsschlagader und der Arterien der Schädelbasis zutage förderte.

2012 wurde das Genom des Mannes aus dem Eis veröffentlicht und bei ihm eine genetische Anlage für kardiovaskuläre Erkrankungen festgestellt. Für Studienautorin Patrizia Pernter stehe deshalb fest, dass die Mumie Ötzi nicht nur eine der ältesten nachgewiesenen Fälle für Gefäßverkalkungen ist, sondern auch „ein medizinisches Beispiel dafür, dass eine genetische Disposition der vermutlich wichtigste auslösende Faktor für Arterio- und Koronarsklerose ist.“

science.ORF.at/APA

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