Forscher lassen ihr Schiff einfrieren

Nach dem Vorbild einer Expedition vor 125 Jahren wird sich das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“ 350 Tage im Nordpolarmeer einfrieren lassen. Die Arktische See soll ab nächstem Jahr mit der Drift durchquert werden, um Messungen auch im Winter zu ermöglichen.

„Die Klimaentwicklung in unseren Breiten hängt entscheidend vom Geschehen in der Wetterküche der Arktis ab“, erläuterte Expeditionsleiter Markus Rex vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Potsdam. „Wir müssen jetzt hinsehen und die Wechselwirkung zwischen Atmosphäre, Eis und Ozean dort erforschen.“ Der Temperaturanstieg in der Arktis liegt weit über dem globalen Mittel.

Start der über 120 Millionen Euro teuren Mission „Mosaic“ unter Leitung des AWI ist im Herbst 2019. Der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen hatte sich von 1893 bis 1896 mit seinem Schiff „Fram“ im arktischen Eis einfrieren lassen. Seitdem hatten sich keine Wissenschaftler mehr an ein solches Abenteuer gewagt.

science.ORF.at/dpa

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