Hochalpine Vegetation zieht sich zurück

Trotz steigender Temperaturen schrumpft die Pflanzendecke im Hochgebirge, wie österreichische Forscher herausgefunden haben. Sie führen diesen Effekt vor allem auf den Rückgang kälteliebender Arten zurück.

Im Rahmen des Projekts „Gloria“ (Global Observation Research Initiative in Alpine Environments) hatten die Wissenschaftler Hunderte Beobachtungsflächen am Schrankogel in den Stubaier Alpen in den Jahren 1994, 2004 und 2014 untersucht. Nun ziehen sie im Fachjournal „New Phytologist“ Bilanz: Demnach stieg die Anzahl der Arten zunächst leicht an, im selben Zeitraum verringerte sich jedoch die durchschnittliche Pflanzendecke. War 1994 im Schnitt noch ein Viertel der Flächen von Vegetation bedeckt, ist es mittlerweile nur noch ein Fünftel.

Großen Einfluss hätten vor allem der Temperaturanstieg sowie die verringerte Schneedecke, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Studie. Dieser Trend werde sich in den Alpen laut Klimaszenarien wohl fortsetzen. Der Verlust von geeigneten Lebensräumen müsse nicht unmittelbar von einem schnellen Artenrückgang begleitet sein, da viele Alpenpflanzen langlebig sind. Allerdings: Die Ergebnisse „weisen auf den Beginn einer Aussterbephase hin“, sagt Harald Pauli vom Akademieinstitut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung.

science.ORF.at/APA

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